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Neue Chance für Medien: Wenn Daten Geschichten erzählen ... - BILD

Geschrieben am 26-03-2013

... und Journalisten lernen, wie man zuhört -
Pulitzerpreisträger beleuchtete Potenzial von
Datenjournalismus - Keine Zauberei, aber "neue Art,
Geschichten zu machen"

Wien (ots) - Geschichten auf Beweisen statt Hinweisen aufbauen und
computerunterstützt Muster sichtbar machen, die mit anderen Methoden
nur schwer oder gar nicht erkennbar wären: Das ist die Idee hinter
dem Datenjournalismus. Und der gibt kräftige Lebenszeichen von sich.

"Es scheint eine kritische Masse erreicht zu sein. In den USA hat
praktisch jede Zeitung jemand, der sich um so was kümmert", erklärte
der US-amerikanische Investigativ- und Datenjournalismuspionier Steve
Doig bei einer Veranstaltung der APA - Austria Presse Agentur und des
fjum_forumjournalismus und medienwien gestern, Montagabend, in Wien.
Österreich brauche aber noch mehr Leute, die sich in diesem Bereich
engagieren.

"Notwendig ist jedenfalls ein ausgeprägtes journalistisches
Urteilsvermögen", so der Experte. Denn einerseits könne das
Herstellen von bestimmten Zusammenhängen auch missbraucht werden,
anderseits gebe es bei durchgesickerten Daten gewisse
Instrumentalisierungsversuche. "Grundsätzlich bestehen aber keine
großen Unterschiede, wenn man es statt mit Personen mit Daten als
Quelle zu tun hat", sagte Doig.

Die Einbindung der Öffentlichkeit in die Datenbeschaffung bzw.
-auswertung - Stichwort "Bürgerjournalismus" - sei eine gute Idee,
hier müsse man aber sehr vorsichtig vorgehen, so der Fachmann, der
1993 den Pulitzerpreis für das Aufdecken eines Bauskandals nach
Verwüstungen durch den Hurrikan "Andrew" bekommen hat. Mithilfe von
Datenauswertungen wurde damals "eine Geschichte, in der man mit dem
Finger auf jemand zeigt, mit Beweisen unterlegt", erklärte Doig.

Zwtl.: Kontext statt Zahlenfriedhof

Er selbst habe sich die notwendigen Mathematik-Kenntnisse durch
ein "schmerzhaftes Eigenstudium" erworben. "Es geht zwar nicht um
hohe Mathematik, aber Statistik sollte man schon beherrschen", so der
Professor. Auch Zahlenfriedhöfe seien nicht das Thema: "Eine
Geschichte, die nur aus Daten besteht, ist keine gute Geschichte",
sagte Doig unter Verweis auf Einkommensdatenbanken. Vielmehr gehe es
um den Kontext und eine entsprechende Sensibilität.

Können wir damit Geld verdienen? "Sagen wir so: 'Das macht uns
alle reich', wird es nicht spielen. Aber es gibt gute Gründe für
Datenjournalismus", zeigte sich Doig im Gespräch mit
APA-Chefredakteur Michael Lang überzeugt. Er sieht die Medienbranche
- und hier vor allem die Verleger - gefordert: "Jetzt muss man mutig
sein, investieren und auch Rückschläge in Kauf nehmen." Doig warnt
aber auch vor zu großer Euphorie: "Datenjournalismus ist eine neue
Art, Geschichten zu machen. Es ist ein weiteres Werkzeug für eine
weitere Quelle und keine Zauberei."

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
APA - Austria Presse Agentur
Barbara Rauchwarter
Unternehmenssprecherin
Leiterin Marketing & Kommunikation
Tel.: +43/1/360 60-5700
E-Mail: barbara.rauchwarter@apa.at
http://www.apa.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/339/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***


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