(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Abgeordnete / Bundestag

Geschrieben am 01-03-2013

Osnabrück (ots) - Ein Theorie-Problem

Rund 160 Länder haben das UN-Abkommen zur Abgeordnetenbestechung
ratifiziert, aber Deutschland noch nicht. Schon merkwürdig, dass die
Bundesrepublik hier in einer Reihe mit Syrien und Saudi-Arabien
steht. Das schmückt den Bundestag nicht gerade und schadet zugleich
dem Ansehen deutscher Unternehmen im Ausland. Daher haben 30 führende
Konzernchefs bereits vor einem halben Jahr öffentlich Druck gemacht.
Gut, dass endlich in Deutschland Bewegung in die Sache kommt. Für die
internationale Glaubwürdigkeit wäre die Ratifizierung ein
Fortschritt.

Zugleich sollte man allerdings die Kirche im Dorf lassen. Denn es
handelt sich in Deutschland in erster Linie um ein theoretisches
Problem, nicht um ein praktisches. Viele Staaten, in denen die
Bestechung von Abgeordneten tatsächlich sehr verbreitet ist, haben
die UN-Richtlinien bereits ratifiziert. In der Bundesrepublik verhält
es sich umgekehrt. Unsere Abgeordneten haben es nicht verdient, unter
Generalverdacht gestellt zu werden. Und in der Frage, was sie
annehmen dürfen oder nicht, brauchen sie mehr Freiheiten als Beamte
oder Richter.

Die größte Schwierigkeit bei einem neuen Gesetz ist die riesige
Grauzone zwischen parlamentarischen Gepflogenheiten und einem
Straftatbestand. Diese Grenze juristisch sauber zu formulieren ist
strafrechtlich kompliziert. Populistische Schnellschüsse sind da
nicht hilfreich.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

450085

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Mindestlohn Osnabrück (ots) - Die Gegenregierung Angela Merkel und ihre Minister haben harte Konkurrenz bekommen: Die rot-rot-grüne Mehrheit im Bundesrat trumpft auf und bildet eine Gegenregierung, die das Bundeskabinett vor sich herzutreiben versucht. Der Vorstoß zur Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns war nur der Anfang. In regelmäßigen Abständen ist jetzt mit Gesetzesinitiativen der von SPD, Grünen und Linken regierten Länder zu rechnen. Sie demonstrieren damit eindrucksvoll, wie stark sich die Machtverhältnisse durch die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Türkei / Israel Osnabrück (ots) - Stammtisch-Niveau Recep Tayyip Erdogan ist dafür bekannt, mit markigen Sprüchen zu polarisieren. Scharfe Verbalattacken gegen Israel gehören zu seinem Standardrepertoire. Erst im November hat der türkische Premier Israel als terroristischen Staat bezeichnet und ihm ethnische Säuberungen im Gazastreifen vorgeworfen. Nun nennt er den Zionismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dass er damit bei Israel und dessen Verbündeten ein Höchstmaß an Entrüstung auslösen würde, dürfte ihm zweifelsohne bewusst gewesen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher / Futtermittel / Aflatoxin Osnabrück (ots) - Es reicht! Wer jetzt noch Gnade vor Recht walten lassen möchte, kann nur von einem anderen Stern sein. Der neue Lebensmittelskandal ist durch nichts zu entschuldigen. Es reicht. Hier treiben Kriminelle in der Agrarbranche ihr Unwesen, die ins Gefängnis gehören. Was nun ans Licht kommt, stellt Pferdefleisch- und Eier-Trickserei in den Schatten. Die Sache mit den Schimmelpilzen mag nicht ganz so dramatisch sein wie einst die Belastung mit Dioxin. Aber: Das Schimmelpilzgift Aflatoxin ist in höchstem Maß krebserregend. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Erdogans Signale - Kommentar Ravensburg (ots) - Nein, das war nicht der iranische Rambo Mahmud Ahmadinedschad, der Israel gern von der Landkarte tilgen würde. Es war der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der Nato-Partner, der Möchtegern-EU-Partner, der diesmal gegen Israel gekeilt hat - mittels einer reichlich infamen Gleichsetzung. Islamphobie und Antisemitismus in einem Topf, das mag noch angehen, aber wenn sich im selben Topf auch noch Faschismus und Zionismus finden, dann ist das ungehörig. Von Erdogan ist nicht anzunehmen, dass mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Lebensmittel-Skandale: Bloß nicht resignieren - Leitartikel Ravensburg (ots) - Wir und unser Essen. Das ist zuweilen eine schizophrene Beziehung. Einerseits wissen wir um den Wert artgerecht und in der Nähe erzeugter Lebensmittel. Andererseits schlägt unser Herz höher, wenn wir im Radio Werbung hören, in der das Kilo Schwein für wenige Euro angeboten wird. Das Angebot klingt nur dann wenig verlockend, wenn gerade über Gift im Tierfutter oder falsch deklarierte Bioware berichtet wird. Doch Vorsicht: Die Geschichte vom Verbraucher, der es billig liebt und deshalb ganz allein für alle Skandale mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht