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Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Papst / Rücktritt

Geschrieben am 27-02-2013

Osnabrück (ots) - Gemischte Bilanz

Heute endet die Amtszeit des einzigen Papstes der Neuzeit, der
sich noch zu Lebzeiten aus seinem Pontifikat verabschiedet. Gestern
haben Benedikt XVI. ein letztes Mal Menschenmassen in Rom zugejubelt,
voller Respekt für einen brillanten Theologen. Zugleich stellt sich
nach dem letzten öffentlichen Auftritt die Frage: Was bleibt nach den
knapp acht Jahren Benedikts an der Spitze der katholischen
Weltkirche?

Der Papst aus Deutschland war ein kühler Denker, bescheiden im
Auftritt und in seinem Kurs mehr bewahrend als erneuernd, eher
Wissenschaftler als Verwaltungsmensch oder Kirchenpolitiker. In
Erinnerung bleiben werden seine Jesus-Bücher, seine Enzyklika über
die Liebe und sein Einsatz für die verfolgten Christen in Asien und
Afrika. Bleiben wird auch sein Bemühen um die Einheit der
katholischen Kirche, wobei er jedoch den Pius-Brüdern recht weit
entgegenkam. In der Ökumene sind dagegen kaum Fortschritte
festzustellen, und in der Kurie gibt es riesigen Handlungsbedarf.

Die Deutschen, auch die meisten Katholiken, haben sich mit ihm
schwergetan. Nur wenige in sogenannten papsttreuen Kreisen stimmten
stets jubelnd in die Benedetto-Rufe ein, die Mehrheit verhielt sich
distanzierter. Rigorose Lebensschützer und sonstige konservative
Kritiker aus Deutschland fanden einen kurzen Draht zum Papst. Dass
ihr Einfluss künftig wohl schwindet, muss gar kein Nachteil sein.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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