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Pferdefleisch-Skandal: Das gesamte System muss auf den Prüfstand / Möllenberg fordert regionalen Herkunftsnachweis und Informantenschutz

Geschrieben am 18-02-2013

Berlin (ots) - "Ein nationaler Aktionsplan mit erweiterten
Untersuchungen, aktuellen Verbraucherinformationen und einem
Frühwarnsystem, wie ihn Bundesverbraucherministerin Aigner heute
vorstellen will, reicht nicht aus. Notwendig ist Nachhaltigkeit statt
Aktionismus. Die Weichen müssen langfristig gestellt werden." Seit
Jahren fordere die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
Transparenz vom Acker bis auf den Tisch. Dazu gehöre die
Kennzeichnung nicht nur aller Bestandteile von Lebensmitteln, sondern
auch der regionalen Herkunft, hat der NGG-Vorsitzende Franz-Josef
Möllenberg erklärt. Regionalität bietet auch Schutz: Anonyme
Warenströme werden so vermieden.

"Auch wenn es vor kriminellen Machenchaften keinen absoluten
Schutz gibt, müssen die Hürden sehr viel höher gelegt werden - mit
einem gesetzlichen Informantenschutz. Beschäftigte in den
Produktionsbetrieben oder im Handel sind die ersten, die auf
Missstände und Verstöße gegen geltendes Recht aufmerksam machen und
Lebensmittelskandale verhindern könnten. Sie müssten besser vor
rechtlichen und finanziellen Konsequenzen bis hin zur Kündigung
geschützt werden.

"Die Fehler liegen im System. Angesichts globaler Warenströme
reicht es nicht aus, die Lebensmittelkontrolle und die Gewährleistung
der Lebensmittelsicherheit in die Hände der Bundesländer zu legen.
Das ganze Kontrollsystem muss auf den Prüfstand. Kontrolldichte und
Sanktionen reichen nicht aus. Bis heute fehlt ein bundesweit
verbindliches Modell zur Veröffentlichung von Ergebnissen. Darüber
hinaus sind länderübergreifende Kontrollen dringend geboten. Hinter
Europa oder dem Föderalismus darf sich Aigner nicht verstecken.
Notfalls muss Deutschland im Alleingang handeln. Die Strafen für
Verstöße gegen geltendes Recht müssen drastisch erhöht werden",
forderte Möllenberg.

Billiges Fleisch ist ein grundsätzliches Problem: Eine qualitativ
hochwertige Fleischproduktion ist zu Niedrigstpreisen und zu
Niedrigstlöhnen, die Werkvertragsarbeitnehmern aus Südosteuropa
gezahlt werden, nicht möglich. Qualität hat ihren Preis. Das sollte
auch den Verbrauchern, die nur nach dem Prinzip "Hauptsache billig"
einkaufen, bewusst sein.



Pressekontakt:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Hauptstadtbüro
Dr. Karin Vladimirov
Luisenstraße 38, 10117 Berlin
Tel. (030) 28 88 49 693
hv.presse@ngg.net


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