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Neue Studie: Einspeiseregelungen bester Weg zur Energieversorgung afrikanischer Länder / World Future Council: "Afrika kann die schmutzige Entwicklung der Industrieländer überspringen"

Geschrieben am 30-11-2012

Doha, Hamburg, Johannesburg (ots) - Maßgeschneiderte
Energie-Einspeisegesetze sind das beste Instrument, um die Nutzung
erneuerbarer Energien in Afrika zu steigern - dies ist das Ergebnis
einer umfassenden Studie, die der World Future Council und die
Heinrich-Böll-Stiftung heute beim UN-Klimagipfel COP18 in Katar
vorgestellt haben. Einspeise-Tarife fördern Investitionen in Anlagen
zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen, weil sie die
Abnahme und Bezahlung des erzeugten Stroms garantieren - egal ob
einzelne Hausbesitzer, Gemeinden, Städte oder Unternehmen den Strom
produzieren. Wenn sie optimal auf den lokalen Kontext zugeschnitten
sind, können Einspeisetarife die erzeugte Energiemenge sowohl in
netzangebundenen Regionen als auch in Regionen ohne vorhandenes
Stromnetz deutlich steigern. Darüber hinaus ermöglicht der dezentrale
Charakter alternative Eigentums-und Administrations-Modelle, gibt
Gemeinden größere Handlungsfreiheit und stärkt dadurch die lokale
Demokratie sowie die Selbstverwaltung.

Die auch von Friends of the Earth unterstützte Studie leistet eine
eingehende Analyse der bestehenden Einspeisegesetzgebung in 13
afrikanischen Ländern: Algerien, Botswana, Ägypten, Äthiopien, Ghana,
Kenia, Mauritius, Namibia, Nigeria, Ruanda, Südafrika, Tansania und
Uganda. Die einzelnen Fallstudien untersuchen die sozio-ökonomischen
Auswirkungen der Einspeiseregelungen und präsentieren und analysieren
sowohl unterstützende als auch behindernde Faktoren für eine
erfolgreiche Umsetzung der Regelungen. Darüber hinaus beschreibt die
Studie eine Vielzahl von nationalen und internationalen politischen
Maßnahmen, die das Ziel verfolgen, die verstärkte Nutzung
erneuerbarer Energien zielgerichtet zu finanzieren - von Abgaben auf
fossile Brennstoffe oder Finanzhilfen durch den Klimafonds der
Vereinten Nationen.

Afrika sieht sich mit einer enormen Energiekrise konfrontiert, da
der ständig wachsende Strom-Bedarf durch die bestehenden
Produktionskapazitäten bei weitem nicht erfüllt werden kann. Die
eklatanten Unterkapazitäten erschweren bzw. verhindern
Wirtschaftswachstum, Entwicklung und die Bekämpfung von städtischer
und ländlicher Armut. Darüber hinaus sind fossile Brennstoffe nicht
nur unzuverlässig, sondern zunehmend unerschwinglich oder
inakzeptabel geworden. Energie gilt mittlerweile als das "fehlende
Millenniums-Entwicklungsziel", da nur sie die Erreichung der acht
formulierten Ziele ermöglicht, während nach Angaben der Weltbank
weniger als 25 Prozent der Haushalte in den afrikanischen Staaten
südlich der Sahara Zugang zu Elektrizität haben. In den ländlichen
Gebieten des subsaharischen Afrika haben sogar nur zehn Prozent der
Haushalte Strom. Genau dies verunmöglicht aber eine nachhaltige
Armutsbekämpfung, Bildungsförderung und Gesundheitsvorsorge.

Einspeisetarife haben die Nutzung erneuerbarer Energien weltweit
erfolgreich gefördert. In den 65 Ländern, in denen bisher eine
Einspeiseregelung in Kraft gesetzt wurde, stehen 64 Prozent aller
Windkraftanlagen und gar 87 Prozent der weltweit installierten
Photovoltaik-Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie. Die Mehrheit
dieser Anlagen ist wiederum in den Industrieländern, vor allem in
Europa zu finden, während der afrikanische Kontinent sein riesiges
Potenzial zur Nutzung erneuerbarer Energien bislang kaum ausschöpft.

"Auf dem Weg zu einer nachhaltigen, bezahlbaren und zuverlässigen
Deckung seines Strombedarfs hat Afrika die wunderbare Möglichkeit,
die schmutzige Entwicklung der Industrieländer ganz einfach zu
überspringen", sagt Ansgar Kiene, Direktor WFC Afrika-Büros in
Johannesburg. "Unsere Studie bietet Gesetzgebern den perfekten
Leitfaden, wie man diese Entwicklung fördern kann. Afrika kann
mithilfe von erneuerbaren Energien Strom für seine Volkswirtschaften
und Gesellschaften erzeugen, auch ohne erst entsprechende
internationale Abkommen abzuwarten."

"Unsere Studie zeigt, dass Einspeiseregelungen am erfolgreichsten
sind, wenn sie als integraler Bestandteil der breiteren
Entwicklungsstrategie eines Landes implementiert werden", ergänzt
Patrick Berg von der Heinrich-Böll-Stiftung. "So sind die
Unterstützung der höchsten Ebenen der Politik sowie die frühzeitige
und umfassende Beteiligung der Zivilgesellschaft und des privaten
Sektors entscheidende Faktoren für die erfolgreiche Entwicklung und
Umsetzung von Einspeise-Regelungen."

Presse-Service:

Honorarfreie Fotos:
www.worldfuturecouncil.org/downloadbereich.html

Executive Summary der Studie:
www.worldfuturecouncil.org/refit_africa_study.html



Pressekontakt:
Medienkontakt / Interviews (Englisch / Deutsch):

Ansgar Kiene, World Future Council, Direktor Afrika-Büro,
Johannesburg, Südafrika
Mobil : +49 1520 87 35 624,
E-Mail: ansgar.kiene@worldfuturecouncil.org

Ansgar Kiene ist bis zum 1. Dezember auf der COP 18 in Doha, Qatar,
und ab dem 3. Dezember in Johannesburg zu erreichen.


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