(Registrieren)

NABU: Energiewende klima- und naturverträglich umsetzen

Geschrieben am 18-11-2012

Saarbrücken (ots) - Der NABU hat die Bundesregierung aufgefordert,
Naturschutzinteressen bei der Umsetzung der Energiewende stärker zu
berücksichtigen. Durch bessere Planung, räumliche Steuerung und
ökologische Standards insbesondere beim weiteren Ausbau der
erneuerbaren Energien könnten rechtzeitig Fehlentwicklungen und
Investitionsrisiken vermieden sowie die öffentliche Akzeptanz für
Veränderungen in der Landschaft verbessert werden. Weiter forderte
der NABU eine Kurskorrektur bei der energetischen Biomassenutzung.
Der großflächige Anbau von Mais-Monokulturen und der damit verbundene
Grünlandverlust befördern den Artenschwund in Deutschland.

"Für den NABU ist klar, dass die Energiewende nicht am Naturschutz
scheitern soll. Bei einer zunehmenden Zahl dezentraler Anlagen zur
Stromerzeugung sowie der benötigten Infrastrukturen wie Netze und
Speicher wird es Eingriffe in Natur und Landschaft geben. Es kommt
jetzt darauf an, dass bei den weiteren Ausbauplanungen der Schutz der
biologischen Vielfalt nicht zu kurz kommt", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke anlässlich der NABU-Bundesvertreterversammlung in
Saarbrücken.

Die NABU-Delegierten forderten daher die Einrichtung einer
unabhängigen Clearing-Stelle, die helfen soll, Konflikte bei der
Umsetzung der Energiewende in den Regionen zu lösen. Zum Beispiel
könnten durch die Entwicklung standortgerechter Energiekonzepte, eine
naturverträgliche Bewirtschaftung von Leitungstrassen sowie
landschaftsökologisch angepasste Kurzumtriebsplantagen auch positive
Effekte für den Natur- und Umweltschutz erzielt werden. Die Arbeit
der Clearing-Stelle sollte durch ein begleitendes Monitoring ergänzt
werden.

Gleichzeitig müssten die bisherigen Fehlentwicklungen im Bereich
der energetischen Biomassenutzung umgehend korrigiert werden. "Die
Vermaisung unserer Landschaft und der Grünlandverlust sind ein
hausgemachtes Problem, das vor allem auf die EEG-Förderung für Biogas
und deren langfristige Flächenbindung zurückzuführen ist", so
Tschimpke. In Zukunft dürften daher nur noch besonders
naturverträgliche Substrate wie Landschaftspflegematerial oder
Mischkulturen sowie Reststoffe gefördert werden. Über ein
Modernisierungsprogramm müsse die Umstellung auf eine größere
Vielfalt an Substraten und Reststoffen auch im bestehenden
Anlagenbestand gefördert werden.

Die NABU-Delegierten appellierten darüber hinaus an die
Bundesregierung, Subventionen in der Agrarpolitik an Umweltauflagen
zu koppeln sowie Bund- und Länderprogramme zum Stopp des
Artensterbens zu entwickeln und besser in die Praxis umzusetzen.

Der NABU Saarland zeigte sich erfreut, die Nachricht überbringen
zu können, sich mit gleich zwei Projekten beim "Bundesprogramm
Biologische Vielfalt" erfolgreich beworben zu haben. Dabei wird in
den kommenden Jahren ein konkreter Beitrag zum Erhalt saarländischer
und bundesweiter Artenvielfalt geleistet: Für das Breitblättrige
Knabenkraut, eine Orchidee und für zahlreiche Totholz bewohnende
Arten. "Gerade in Zeiten knapper Kassen des Landes ist es
entscheidend, dass es uns gelingt, für wichtige Anliegen der
Gesellschaft erfolgreich Fördermittel zu akquirieren", so der
Landesvorsitzende Uli Heintz.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de



Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, mobil 0173-9306515.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

429843

weitere Artikel:
  • FREIE WÄHLER und Donau-Bürgermeister erhöhen Druck auf Bayerische Staatsregierung / Aiwanger: Hochwasserschutz schnellstmöglich, nein zur Staustufe München (ots) - Mitten in der heißen Phase der Diskussion um den Donau-Ausbau haben die FREIEN WÄHLER ein klares Signal ausgesendet. Bei einem Pressetermin am Donau-Ufer in Pfelling (Landkreis Straubing-Bogen) brachte Hubert Aiwanger, Chef der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, seine Position unmissverständlich auf den Punkt: "Wir fordern für die betroffenen Gemeinden schnellmöglichen Hochwasserschutz, wir sagen nein zur Staustufe und setzen selbst hinter den sanften Ausbau ein Fragezeichen." Für mögliche Koalitionsverhandlungen nach mehr...

  • LVZ: Göring-Eckardt hält Rot-Grün für eine Kopf-Sache / Nur auf Augenhöhe - "Nie wieder ,Koch und Kellner'" Leipzig (ots) - Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, hält Rot-Grün für eine unromantische Kopf-Sache. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte die Politikerin: "Rot-Grün liegt mir am Herzen, weil mein Kopf mir sagt, dass wir nur in dieser Konstellation etwas von dem erreichen können, was wir uns vornehmen." Für die entscheidenden Themen gebe es für die Grünen keinen besseren Partner als die SPD. "Ich sehe Rot-Grün nicht als Projekt, sondern ganz unromantisch mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Roth wehrt sich gegen Vorwurf der "Ausschließeritis" - keine inhaltlichen Überschneidungen mit CSU Saarbrücken (ots) - Die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, hat Vorwürfe zurück gewiesen, ihre Partei würde wegen der Absage an ein schwarz-grünes Bündnis "Ausschließeritis" betreiben. "Bei der Union hängt immer noch die kleine Schwester aus Bayern, die CSU, dran, und mit der sehe ich nun überhaupt keine inhaltlichen Überschneidungen. Das hat nichts mit Ausschließeritis zu tun, sondern mit Glaubwürdigkeit", sagte Roth der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). Auf ihrem Rostocker Parteitag vor drei Jahren hätten mehr...

  • Neuer Vorstand für die Freie Ärzteschaft: Wieland Dietrich neuer Vorsitzender Köln (ots) - Zum Abschluss eines engagierten vereinsinternen Wahlkampfes hat die Freie Ärzteschaft gestern in Köln einen neuen Vorstand gewählt. Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung setzte sich Wieland Dietrich, Hautarzt aus Essen, im ersten Wahlgang mit 66 zu 42 Stimmen gegen den langjährigen Präsidenten Martin Grauduszus durch. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden jeweils mit großer Mehrheit Dr. Silke Lüder aus Hamburg als 1. Vizepräsidentin, Dr. Axel Brunngraber aus Hannover als 2. Vizepräsident, Dr. Susanne Blessing mehr...

  • Greenpeace-Aktivisten protestieren mit Aktionsschiff Beluga II gegen MOX-Transport / McAllister muss gefährlichen Einsatz von Plutonium-Brennelementen verhindern Nordenham (ots) - Mit dem Aktionsschiff Beluga II und Schlauchbooten haben Greenpeace Aktivisten in der Wesermündung gegen den hochgefährlichen MOX-Transport nach Grohnde protestiert. "McAllister: Plutonium stoppen!" verlangen die Umweltschützer auf Bannern bei dem Atomfrachter "Atlantic Osprey". Vor der "Atlantic Osprey" wurden in Fahrtrichtung zum Hafen in Nordenham drei Schwimmer abgesetzt. Greenpeace fordert den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) auf, den Einsatz der acht plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelemente mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht