(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): SPD kämpft um das Rentenkonzept Beinfreiheit ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 23-10-2012

Bielefeld (ots) - Lesen bildet. Auf jeden Fall lohnt immer noch
die Lektüre von Peer Steinbrücks Buch "Unterm Strich". Interessant,
was der designierte SPD-Kanzlerkandidat zur Altersversorgung zu sagen
hat. Klarsichtig benennt er schon 2010 das Problem der Altersarmut -
aber er mahnt, nicht die falschen Schlüsse zu ziehen. Vor allem warnt
er die Politik davor, so zu tun, als ob sich die Aussichten "durch
noch höhere Bundeszuschüsse zur Rentenkasse oder eine deutliche
Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge grandios aufhellen ließen".
Ohne private Vorsorge gehe es nicht, schreibt er an anderer Stelle
und möchte dafür Walter Riester am liebsten ein Denkmal setzen. Dass
Steinbrück anders tickt als ein Gewerkschaftsfunktionär, ist ja nicht
falsch. Schließlich soll er für die SPD auch im Wählerreservoir der
Union wildern und sogenannte Bürgerliche überzeugen. Doch wie ernst
nimmt es die SPD mit der nun schon häufig zitierten Beinfreiheit des
Kandidaten? SPD-Chef Sigmar Gabriel versucht derzeit, die
Gewerkschaften für das SPD-Rentenkonzept mit ins Boot zu holen. Dafür
zweifelt er auch schon mal öffentlich an der Rente mit 67 und
übernimmt Vorschläge der IG Metall, die kaum Sinn machen: Dass
Betriebe, die wenig Ältere beschäftigen, zu Strafzahlungen verdonnert
werden sollen, ist angesichts einer drohenden Konjunktureintrübung
eine Schnapsidee. Steinbrück auf solch einen wirtschaftlichen Unfug
zu verpflichten, würde ihn unglaubwürdig machen, bevor der Wahlkampf
überhaupt richtig losgeht. Und auch die Linke in der SPD muss sich
überlegen, ob die Höhe des Rentenniveaus 2030 tatsächlich schon
dringend im Herbst 2012 festgelegt werden sollte. Es müssen nicht
alle Konzepte bis auf das letzte Komma durchbuchstabiert werden.
Flügelkämpfe um letzte Wahrheiten vergraulen die Wähler und freuen
die Konkurrenz.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

424700

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Erdbeben-Urteil Hagen (ots) - Das Gefühl ist nachvollziehbar: Mehr als 300 Tote, Zehntausende Obdachlose - da muss es einen Schuldigen geben. Selbst, wenn es sich um eine Naturkatastrophe handelt wie in L'Aquila im April 2009. Aber diesem Impuls so nachzugeben wie die italienischen Richter, die sieben Erdbeben-Experten zu sechs Jahren Haft verurteilten, weil sie nicht gewarnt hätten, ist absurd und gefährlich. Die Seismologie kann allerhand messen, ist aber nicht in der Lage, den Zeitpunkt eines schweren Erdbebens vorherzusagen. Wenn das Urteil mehr...

  • Westfalenpost: Fünf neue Forensik-Standorte in NRW Hagen (ots) - Längst geht es nicht mehr um das Ob, sondern allein ums Wo. Kaum einer zweifelt noch an der Notwendigkeit, psychisch kranke Straftäter therapeutisch zu behandeln. Vor Ort aber regiert unverändert das St.-Florians-Prinzip. Kliniken für den Maßregelvollzug dürfen überall hin - nur bitte nicht in die eigene Gemeinde. Weil die überfüllten Kliniken zusätzliche Täter nicht mehr aufnehmen können, muss NRW handeln. Ministerin Steffens wirbt für ein breites Bündnis der Parteien - die Protestwelle aber rollt nicht durchs mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zur letzten Fernsehdebatte im US-Präsidentschaftswahlkampf Cottbus (ots) - Wer sich für die Feinheiten im Getümmel des US-Wahlkampfes interessiert, der wird schnell zu der Feststellung gelangen, dass auch die letzte der drei Fernsehdebatten der Kandidaten keine Entscheidung herbeiführte. Der Ausgang des Rennens um das Weiße Haus bleibt ungewiss trotz der beeindruckenden Vorstellung, die diesmal der Amtsinhaber Barack Obama ablieferte. Wer sich allerdings aus deutscher, europäischer Sicht vor allem darum Sorgen macht, wie es mit der Außenpolitik der Supermacht in den nächsten vier Jahren mehr...

  • Rheinische Post: Obamas Dilemma Düsseldorf (ots) - Wer als Europäer US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney beim letzten TV-Duell mit US-Präsident Barack Obama zugehört hat, dem muss angst und bange werden. Romney gab sich sanft in der Stimme, inhaltlich jedoch kriegstreiberisch. Eine "robuste" Iran-Politik, Spitzen gegen den "geopolitischen Feind" Russland und die weltweite Jagd auf "bad guys", böse Jungs, waren Romneys Aussagen. Da fühlte man sich an Ex-Präsident George W. Bush und die "Achse des Bösen" erinnert. Überdies droht Romney mit einem Handelskrieg mehr...

  • Rheinische Post: Laden-Kompromiss Düsseldorf (ots) - Die geplante Neuregelung der Ladenöffnungszeiten in NRW dürfte für Geschäftsleute und Kunden vertretbar sein. In der Woche kann weiterhin nach Herzenslust eingekauft werden. Allerdings hat sich hier vielfach der Ladenschluss bei höchstens 22 Uhr eingependelt. Wer danach noch etwas besorgen will oder muss, findet vor allem in den größeren Städten immer noch eine Möglichkeit. Wobei es beachtlich ist, wie freundlich das Personal den späten Kunden mancherorts bedient. Dass die Läden samstags um 22 Uhr schließen, dürfte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht