WAZ: Frauenquote - die Debatte lohnt sich
- Leitartikel von Miguel Sanches
Geschrieben am 23-09-2012 |
Essen (ots) - Die Frauen sind eine große, sensible und scheue
Klientel für die CDU. Das Frauenbild der Union galt früher als
altmodisch. Angela Merkel oder Ursula von der Leyen leben etwas
anderes vor. Aber gleichzeitig wirken zwei Kräfte gegeneinander, die
alte und die neue CDU. Dieser innere Konflikt verdichtet sich gerade
jetzt, wenn die Partei über das "Betreuungsgeld" berät und wenn eine
Debatte über eine Frauenquote "droht"; so muss man es formulieren.
Den Frauen in der Unions-Fraktion wird viel zugemutet: Mit der
"Herdprämie" das falsche Signal in der Familienpolitik zu setzen und
mit einem Nein zur Frauenquote in Aufsichtsräten von DAX-Unternehmen
auf das richtige Signal zu verzichten. Der Ruf danach, den
Fraktionszwang aufzuheben, lässt Gewissensnöte ahnen. Politikerinnen
wie von der Leyen oder wie Saarlands Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer haben sich positioniert. Der Dissens ist da. Die
Union wäre gut beraten, ihn auszuhalten und die Diskussion nicht zu
ersticken. Schon die Euro-Debatte hat gezeigt, dass die Union sich
nicht so auf ihre Geschlossenheit fixieren sollte. Man kann mit
Streit auch Eigenwerbung betreiben; und zwar immer dann, wenn die
Partei eine Debatte führt, die auch die Gesellschaft bewegt. Das
macht eine Partei interessant. Traut euch! Auf das Betreuungsgeld hat
sich die CSU kapriziert. Machtpolitik, nichts anderes. Sie muss es
durchsetzen. Da ist das Pro und Contra zur Quote anregender. Es gibt
keinen Zweifel, dass die Quote in der Politik geholfen hat, Frauen in
Führungspositionen zu bringen. Was in der Politik hilfreich war,
würde der Wirtschaft nicht schaden. Vor allem sollte man keine
Gegensätze konstruieren. Die Quote ist kein Mittel, um inkompetente
Frauen zu fördern - sie ist die Pflicht, nach fähigen Frauen Ausschau
zu halten. Auch der Einwand, man solle besser Familie und Beruf
miteinander verbinden, lässt sich entkräften: Man kann das eine tun,
ohne das andere zu lassen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
419090
weitere Artikel:
- WAZ: Einer wie Franz Müntefering
- Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Franz Müntefering hat einmal von sich selbst gesagt,
er könne nur kurze Sätze. "Opposition ist Mist", ist so ein
legendärer Satz. Und auf einem SPD-Parteitag verkündete er mal:
"Partei gut, Fraktion gut, Glückauf!" In beiden Fällen war damit
alles gesagt. "Münte", der knorrige Sauerländer, der 2013 also von
der politischen Bühne abtreten will, ist seit jeher ein Freund der
klaren Sprache. Die politische Schwadroniererei etwa eines Wolfgang
Clement, mit dem er sich in NRW oft und gern kabbelte, ist ihm ein
Graus. Er, mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Es gibt keine Alternative zum Team Merkel/Hollande =
von Anja Clemens-Smicek Düsseldorf (ots) - Die Geschichte der deutsch-französischen
Freundschaft ist voller Symbolik und wuchtiger Bilder. Nehmen wir
Valery Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt, François Mitterrand und
Helmut Kohl, Jacques Chirac und Gerhard Schröder oder auch Nicolas
Sarkozy und Angela Merkel - heimliche Spannungen, politische
Gegensätze und unterdrückte Antipathien werden seit jeher
vorzugsweise weggeküsst und weggelächelt. Kritiker mögen das
Heuchelei nennen. Geschuldet ist dieses Verhalten letztlich aber der
Einsicht, dass das gute mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Steinbrück/Banken Halle (ots) - Peer Steinbrück will die Banken aufspalten. Sie
sollen sich entscheiden: Zocken oder Kundenbetreuung. Vor einer
Pleite werden dann nur die Kundenbanken gerettet. Die Forderung
trifft den Zeitgeist. Sie ist leicht verständlich und keilt gegen die
Banken. Auch andere Politiker und Manager wie Munich-Re-Chef Nikolaus
von Bomhard fordern ein Trennbankensystem. Das ist aber nicht
sinnvoll. Erstens hat die Krise gezeigt, dass gerade spezialisierte
Institute wie die Hypo Real Estate oder Lehman Brothers anfällig
sind. Wer mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Wein an Saale und Unstrut Halle (ots) - Stimmt, nicht die Menge entscheidet, sondern die
Qualität. Es gibt keinen Grund, an den Worten des Kellermeisters zu
zweifeln. Gewiss, die Herausforderung ist groß: aus wenig viel
machen. Aber in dieser Kunst sind die Weinbauern in vielerlei
Hinsicht nicht nur geübt, sondern wahre Meister. Wer durch die
Region an Saale und Unstrut streift, sieht allenthalben, was
gemeint ist. Private Weingüter, am Anfang belächelt, haben sich
etabliert. Andere sind inzwischen hinzugekommen - mit etlichen neuen
Arbeitsplätzen. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu ostdeutscher Wirtschaft Halle (ots) - Auch die Milliarden Euro an Fördermitteln, die seit
zwei Jahrzehnten in die neuen Länder fließen, konnten diesen
Missstand nicht beheben. Die Subventionen sind in einigen Fällen -
siehe Solarbranche und Werften - sogar zu einer Art Droge geworden.
Ohne neuen Stoff droht der Zusammenbruch. Bevor der Ruf nach neuen
Fördermitteln ertönt, müssen sich die ostdeutschen Länder selbst
kritisch hinterfragen, was schief läuft. Im Schnitt besteht ein
Arbeitsplatz in Deutschland neun Jahre. 22 Jahre sind so gesehen
viel Zeit, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|