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Westdeutsche Zeitung: Es gibt keine Alternative zum Team Merkel/Hollande = von Anja Clemens-Smicek

Geschrieben am 23-09-2012

Düsseldorf (ots) - Die Geschichte der deutsch-französischen
Freundschaft ist voller Symbolik und wuchtiger Bilder. Nehmen wir
Valery Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt, François Mitterrand und
Helmut Kohl, Jacques Chirac und Gerhard Schröder oder auch Nicolas
Sarkozy und Angela Merkel - heimliche Spannungen, politische
Gegensätze und unterdrückte Antipathien werden seit jeher
vorzugsweise weggeküsst und weggelächelt. Kritiker mögen das
Heuchelei nennen. Geschuldet ist dieses Verhalten letztlich aber der
Einsicht, dass das gute Miteinander beider Staaten das Fundament für
ein funktionierendes Europa bildet. Im Präsidentschaftswahlkampf
glaubte François Hollande noch, sich dieser Tradition entziehen zu
können und deutsch-französische Absprachen für nichtig zu erklären.
Doch die Realität hat den neuen ersten Mann im Elysée-Palast
eingeholt. Er muss nämlich gerade schmerzlich erfahren, dass sich der
Staatshaushalt allein mit sozialistischer Rhetorik aus
Wahlkampfzeiten nicht sanieren lässt. Die Folge: Seine
Popularitätswerte gehen seit Monaten steil bergab. Zu allem Übel muss
der Präsident Anfang Oktober der Nationalversammlung ein Ja zum
umstrittenen Fiskalpakt abringen. Im Gegenzug hat er seinen
Sozialisten versprochen, die Bankenunion durchzusetzen. Nicht nur
dafür braucht er Merkels Hilfe. Deshalb kam ihm der symbolträchtige
Auftritt in Ludwigsburg gerade recht. Dort konnte sich Hollande ein
wenig im Glanz der Kanzlerin sonnen, die in Frankreich hohes Ansehen
genießt. Außerdem gibt es keine Alternative dazu, dass Merkel und
Hollande sich zusammenraufen. Die künftige Rolle der EZB, die
Diskussion um Eurobonds, mögliche Milliardenhilfen für Spanien und
Italien - die Partner in der EU orientieren sich an der Achse
Berlin-Paris. Auch wenn beide in diesen Fragen vielfach
unterschiedlicher Meinung sind, lautet das Signal von Ludwigsburg:
Die Rettung der EU ist eine gemeinsame Mission. Mehr als je zuvor
liegt es zu allererst an Paris und Berlin, die europäische
Gemeinschaft aus ihrer bislang schwersten Krise zu führen. Wie sagte
Hollande? "Wir bilden das Herz Europas." Stimmt. Es muss nicht gleich
ein "Merkollande" sein. Es genügt ein starkes Team, das
symbolträchtigen Treffen echte Taten folgen lässt.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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