(Registrieren)

Im Schraubstock: Mehr Aufgaben bei weniger Ertrag

Geschrieben am 21-09-2012

Berlin (ots) - Mit der am heutigen Tag vom Bundesrat
verabschiedeten sog. 16 AMG-Novelle kommen zahlreiche neue Aufgaben
auf die pharmazeutische Industrie zu. So werden die Anforderungen im
Bereich der Arzneimittelsicherheit erheblich ausgeweitet. Alleine die
neue EU-Datenbank mit Produktinformationen über alle in der EU
zugelassenen Arzneimittel wird für viele Unternehmen mit bestehendem
Personal nicht zu leisten sein. Auch die Umsetzung der
EU-Fälschungsrichtlinie wird massive Investitionen erfordern, die
EU-Kommission schätzt diese für Europa auf 6 bis 11 Milliarden Euro.
Doch die entstehenden Kosten sind für die Unternehmen in Deutschland
unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht zu refinanzieren. "Wir
stehen zu unseren Aufgaben in der Pharmakovigilanz, also der
Arzneimittelsicherheit, wir stehen für sichere Arzneimittel und wir
investieren hier. Doch müssen wir die anfallenden Kosten auch wieder
erwirtschaften können. Durch Preismoratorium und Zwangsabschläge und
auch die Verhandlungen über Rabatte bei Generika und neuen
Wirkstoffen werden aber die wirtschaftlichen Spielräume immer enger
oder sind schon aufgebraucht. Die Politik hat den Krankenkassen in
Zeiten eines Verwaltungskostenstopps immer die Möglichkeit gegeben,
neue gesetzliche Aufgaben außerhalb des normalen Verwaltungsbudgets
abzuwickeln. Unserer Branche wird eine solche Regelung verwehrt.
Unsere Preise sind auf dem Niveau von August 2009(!) eingefroren,
obwohl die Kosten für Energie, für Personal, für Rohstoffe und nun
wiederum für neue gesetzlich vorgegebene Aufgaben steigen. Uns wird
nur die Möglichkeit gegeben, Personal abzubauen. Hier muss die
Politik eingreifen, die Kosten endlich sachgerecht bewerten und die
Unternehmen von Zwangsmaßnahmen befreien" erklärte Henning
Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des BPI.

Die Verpflichtungen der pharmazeutischen Unternehmen werden in
Umsetzung von EU-Vorgaben z. B. im Bereich der Pharmakovigilanz
erheblich ausgeweitet. Die hieraus resultierenden Änderungen finden
sich in fast allen Bereichen des Arzneimittelgesetzes. Sie betreffen
im Wesentlichen eine verstärkte Zentralisierung der
Überwachungsaktivitäten auf der EU-Ebene, einen geänderten
Nebenwirkungsbegriff, Änderungen hinsichtlich des Meldeumfangs und
der Meldewege für Verdachtsfälle von Nebenwirkungen, Wirksamkeits-
und Unbedenklichkeitsprüfungen nach der Zulassung eines
Arzneimittels, Informationsmöglichkeiten der Öffentlichkeit durch
entsprechende Internetportale sowie die Meldungen an die
Produktdatenbank "EudraVigilance".

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf
nationaler und internationaler Ebene. Über 260 Unternehmen mit rund
73.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen.



Pressekontakt:
Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

418867

weitere Artikel:
  • Dietmar Bartsch: Bundesrat kann Zeichen für den Mindestlohn setzen Berlin (ots) - Dietmar Bartsch Bundesrat kann Zeichen für den Mindestlohn setzen "Mit der Thüringer Initiative für einen Mindestlohn besteht die Chance, dass ein Verfassungsorgan sich für die Einführung eines einheitlichen Mindestlohnes für alle Branchen ausspricht. Obwohl CDU und SPD darauf verzichtet haben, seine Höhe verbindlich zu regeln, unterstützt die LINKE im Bundesrat diese Initiative", so Dietmar Bartsch, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zur heutigen Bundesratssitzung. Bartsch weiter: mehr...

  • OV: Endlich die Türen öffnen Pro Frauenquote Von Ruth Honkomp Vechta (ots) - Frauen sind anders als Männer. Einfach nur anders. Nicht besser, nicht schlechter, nicht klüger, nicht dümmer. Der Grund, warum ihrer beruflichen Karriereleiter an entscheidender Stelle oft einige Sprossen fehlen, ist allein in der Tatsache begründet, dass Frauen gegebenenfalls Mutter werden können. Leider ist diese Option der Mutterschaft bis heute in Politik und Wirtschaft kein Anlass zur Freude, sondern immer wieder zu größtmöglicher Heuchelei gewesen. Schlagzeilen wie: "Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr...

  • OV: Selbst entscheiden lassen Contra Frauenquote Von Damian Ryschka Vechta (ots) - Die armen Frauen in Führungspositionen. Sollte es tatsächlich zu einer Quotenregelung kommen, sind sie es, die Nachteile haben. Ihnen winkt nichts Gutes. Nicht zuletzt müssen sie sich nachsagen lassen, Quotenfrauen zu sein - fatal, wenn sie im Unternehmen mal eine falsche Entscheidung treffen. Besonders ernst genommen wird man als Frau auf Basis einer solchen Regelung jedenfalls nicht. Überdies unterstellt eine solche Regelung, Frauen könnten sich nicht alleine durchsetzten. Das ist nicht der Fall. Unumstritten mehr...

  • Gesetzentwurf zu "E-Justice" - kein guter Tag für blinde und sehbehinderte Menschen? Marburg (ots) - Der Bundesrat berät in seiner heutigen Sitzung unter Tagesordnungspunkt 17 einen Gesetzentwurf zum elektronischen Rechtsverkehr bei den Gerichten. Der Vorsitzende des Deutschen Vereins Blinder und Sehbehinderter in Studium und Beruf e.V. (DVBS) , Uwe Boysen, lange Jahre Vorsitzender Richter einer Zivilkammer am LG Bremen und selbst blind, erklärt hierzu: Dieser Entwurf enthält keine Vorschriften zur Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen. Wenn entsprechende Vorkehrungen frühzeitig getroffen werden, mehr...

  • BDZV-Kongress 2012 - Im Fokus: Die Rolle der Zeitung im Kampf um Aufmerksamkeit bei Lesern, Nutzern und Werbekunden / Außerdem: Was haben die Verlage von der Politik zu erwarten? Berlin (ots) - Die medienpolitischen Programme der Parteien und ihre Wirkung auf die Entwicklung der Zeitungsbranche bilden den Schwerpunkt beim diesjährigen Zeitungskongress, zu dem der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 24. und 25. September 2012 einlädt. Im Fokus steht daneben die Frage, wie sich die Verlage im Kampf um Aufmerksamkeit der Leser oder Nutzer und der Werbekunden neu aufstellen müssen. BDZV-Präsident Helmut Heinen eröffnet die Veranstaltung, zu der rund 400 Teilnehmer aus Verlagen, Politik, Wirtschaft mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht