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WAZ: Mietrecht ohne Interessenausgleich - Kommentar von Tobias Blasius

Geschrieben am 10-07-2012

Essen (ots) - Die Fassaden sind ungedämmt, die Fenster schlecht
isoliert, die Heizungsanlagen veraltet. Niemand zweifelt inzwischen
mehr daran, dass der Gebäudesektor in Deutschland zu den größten
Klimasündern und Hindernissen auf dem Weg zur erfolgreichen
Energiewende gehört.

Doch von der Erkenntnis bis zur Lösung ist es bislang ein weiter
Weg. Warum sollten Vermieter in Sanierungsmaßnahmen investieren,
deren Kosten sie nur in wenigen Regionen auch wirklich umlegen
können? Warum sollten Mieter für eine Modernisierung fremden
Eigentums mitzahlen wollen, die ihnen allenfalls eine überschaubare
Nebenkosten-Ersparnis beschert?

Der Vorstoß zur Mietrechtsreform der Bundesregierung liefert keine
Antworten. Im Gegenteil, dem Interessenausgleich zwischen
Immobilienbesitzern und -nutzern wird nicht gedient. Wer monatelang
Baulärm und aufgestemmte Wände erträgt, muss auch künftig die
Möglichkeit zur Mietminderung haben. Zu groß erscheint zudem die
Gefahr, dass mit dem neuen Mietrecht ungewollt ein Instrument zur
Luxussanierung in den begehrten Wohngegenden mitgeliefert wird. Die
Energiewende wird zur sozialen Frage.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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