(Registrieren)

WAZ: Ein souveräner Hollande. Kommentar von Gerd Niewerth

Geschrieben am 30-05-2012

Essen (ots) - Von wegen Provinzpolitiker. Kaum zwei Wochen im
Präsidentenamt bewegt sich Frankreichs neuer Staatschef François
Hollande bereits mit beeindruckender Souveränität auf dem schwierigen
internationalen Parkett. Selbstbewusst bei Angela Merkel in Berlin,
verbindlich auf dem G-8-Gipfel und robust auf dem Chicagoer
Nato-Gipfel zeigt er Profil. Nun prescht der Franzose mit dem
Gedankenspiel vor, das schreckliche Leiden des syrischen Volkes
notfalls mit einem Militärschlag gegen Diktator Assad beenden zu
wollen. Nur: Wenn ein Schlag nicht ausreicht, braucht es einen
zweiten. Und einen dritten. . . Reden wir also lieber von Krieg - so
wie im Fall Libyen. Der Vergleich drängt sich auf: Schon im Frühjahr
2011 tat sich Frankreich hervor, als Nicolas Sarkozy im Namen der
Menschlichkeit eine Anti-Gaddafi-Koalition schmiedete. Die Franzosen
haben in der Zwischenzeit den Präsidenten gewechselt, aber ihrer
harten Linie bleiben sie anscheinend treu. Die Frage ist ja durchaus
berechtigt: Wenn diplomatische Manöver ins Leere laufen, die
Ausweisung von Botschaftern nur eine symbolische Geste ist und die
Massaker an wehrlosen Zivilisten unverdrossen weitergehen, ist ein
Krieg dann nicht wirklich die Ultima Ratio? Hollandes Vorstoß mag dem
Wahlkampf vor der Parlamentswahl geschuldet sein. Denn während sich
die deutsche SPD seit jeher als Friedenspartei versteht, ticken die
französischen Genossen in dieser Beziehung anders. Zur Erinnerung:
Als es gegen Gaddafi ging, stand auch die "Parti Socialiste" treu zu
Sarkozys Feldzug.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

398612

weitere Artikel:
  • WAZ: Ein Meilenstein. Kommentar von Johannes Dieterich Essen (ots) - Zuerst die gute Nachricht. Charles Taylor, einer der schlimmsten Schlächter Afrikas, wird wohl für den Rest seines Lebens hinter Gittern sitzen. Ein internationales Tribunal verurteilte den liberianischen Ex-Präsidenten zu 50 Jahren Haft - das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass ein einstiger Staatschef für während seiner Amtszeit begangene Verbrechen zur Verantwortung gezogen wird. Das Urteil bedeutet einen weiteren Meilenstein im Vormarsch der Menschenrechtsanwälte gegen die Straflosigkeit skrupelloser Machthaber: mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Statt Großeinsatz ein Wimpeltausch - Leitartikel von Gilbert Schomaker Berlin (ots) - Es sollte ein großer Schlag gegen die Rockerbanden in Berlin werden: Hunderte Beamte waren zusammengezogen worden. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) wollte endlich einen der gefährlichsten Motorradvereine verbieten. Doch was dann geschah, ist eine Farce: Statt mit Rammbolzen und Überraschungseffekt kam die Berliner Polizei angekündigt zur Überbringung der Verbotsverfügung. Selbst das Vorziehen der Aktion hatte nichts mehr gebracht. Die kriminellen Rocker waren gewarnt. Und so ähnelte das seit Monaten vorbereitete mehr...

  • WAZ: Gauck hinter der roten Linie. Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Die Waffe eines jeden Bundespräsidenten ist das Wort. Mit Joachim Gauck, das dürfte niemanden wundern, führt es einer im Munde, der das Handwerk freier Rede versteht wie kaum ein anderer. Darum wiederum sollte sich der Bundespräsident nicht wundern, wenn die Öffentlichkeit besonders genau hinhört, wenn er redet, zumal, wenn er auf Israelbesuch in laufende Kameras spricht. Dort also hat sich Gauck von einer Formulierung der Bundeskanzlerin distanziert, wonach das Existenzrecht Israels Teil der deutschen Staatsräson sei. mehr...

  • Westfalenpost: Kommentar zu Syrien / Hollande / Der Druck steigt / Von Harald Ries Hagen (ots) - François Hollande hat ausgesprochen, was man bei der Nato und erst recht in Berlin nicht hören mag: Ein militärisches Eingreifen in Syrien ist eine Option. Nach dem Massaker von Hula steigt angesichts der erkennbar hilflosen diplomatischen Bemühungen der Druck auf die internationale Gemeinschaft, etwas Substanzielleres zum Schutz der Zivilbevölkerung zu tun, als Botschafter auszuweisen. Bisher hat sich der Westen auf den bequemen Standpunkt zurückgezogen, man würde ja gerne helfen, aber Russland und China ließen ein UN-Mandat mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Das ungeliebte Kind der Bundesregierung Ministerin Schröder macht beim Kita-Ausbau Dampf - auch um Betreuungsgeld-Kritiker zu beruhigen. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Es gibt sie zumindest in der Politik: Ungeliebte Kinder, die eigentlich keiner so recht haben will, die von anderen immer ein wenig scheel angesehen werden. Außer von den eigenen Eltern natürlich. Ein solcher Fall ist das Betreuungsgeld, das familienpolitische Lieblingskind der Christsozialen. Auf Druck von Horst Seehofer wurde das Projekt in den schwarz-gelben Koalitionsvertrag hineingeschrieben. Doch so richtig gedeihen konnte der CSU-Spross nicht. Auch in der christdemokratischen Schwesterpartei würden viele mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht