(Registrieren)

LVZ: Grünen-Europa-Parlamentarier Schulz warnt angesichts des Timoshenko-Falls vor schmieriger Annäherung gegenüber Russlands Präsident Putin

Geschrieben am 05-05-2012

Leipzig (ots) - Der Europa-Parlamentarier der Grünen, Werner
Schulz, hat die deutschen und die EU-Politiker aufgefordert, im
Umgang mit dem System des neuen russischen Staatspräsidenten Wladimir
Putin "die notwendige Distanz" zu wahren. Dies gelte vor allem nach
dem konsequenten Verhalten der Politik gegenüber den ukrainischen
Machthabern im Fall Timoshenko. In einem Interview mit der "Leipziger
Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) anlässlich der bevorstehenden
Amtseinführung Putins sagte Schulz: "Alle Zeichen von Verbrüderung
müssen vermieden werden. Vor allem dieser schmierige ,Wandel durch
Anbiederung' muss aufhören." Das sei auch deshalb notwendig, "weil
mit Gerhard Schröder und Henning Voscherau, zwei einst führende
deutsche SPD-Politiker, sich im Reiche von GAZ-Putin verdingt haben
und sich als Claqueure am neuen Zaren-Hof bewegen", kritisierte
Schulz. Man müsse dem Kremlchef sagen, was man von ihm erwarte und
man müsse vor allem die Zivilgesellschaft unterstützen. "Vor allem
die neuen liberalen Parteien, die sich jetzt gründen. Nur so kann es
eine Veränderung in Russland geben. Dazu braucht man aber auch die
notwendige Distanz zu Machthabern wie Putin." In Anlehnung an das
Wort vom "lupenreinen Demokraten" gegenüber Putin, geprägt vom
früheren SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder, meinte Schulz jetzt:
"Lupenrein ist allenfalls seine Skrupellosigkeit." Streng genommen
müsste die Anklage, die Julia Timoschenko ins Gefängnis gebracht
habe, an Putin gehen. "Denn er hat der Ukraine den Gashahn abgedreht
und dann per Knebelvertrag einen überhöhten Gaspreis aufgedrückt."
Putins Kritik an der Inhaftierung von Timoschenko sei "pure
Heuchelei, solange er einen politischen Opponenten wie Chodorkowski,
der es gewagt hat, die Korruption des Kremls anzuprangern, seit
Jahren in Haft hält". Zudem sei es "sehr bedauerlich, dass man in
Deutschland die gefälschten Duma-Wahlen und die manipulierte
Präsidentschaftswahl einfach so geschluckt hat". Das Europaparlament
habe noch im Dezember gefordert, dass die Duma-Wahl annulliert werden
müsse und Neuwahlen durchzuführen seien Er traue dem ehemaligen
KGB-Offizier Putin nicht den Übergang zur Demokratie zu, meinte
Schulz. Putin kann aus seinem System, das auf Korruption und auf
Kumpanei mit der ehemaligen Offiziers- und Geheimdienstkaste beruht,
gar nicht mehr aussteigen, selbst wenn er wollte." Man habe sich
unglaublich bereichert. "Bei einem demokratischen Wandel würde das
gesamte System diesen Herren um die Ohren fliegen."



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

393663

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Wirtschaftsexperten fordern Kehrtwende in Griechenland-Politik Berlin (ots) - Berlin - Wirtschaftsexperten fordern eine Kehrtwende in der Griechenland-Politik. Griechenland sollte nach der Wahl am Sonntag zu einem europäischen Protektorat werden, sagte Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts, dem "Tagesspiegel am Sonntag" (Ausgabe vom 6. Mai 2012). Das Land sei nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft gegen die Profiteure der aktuellen Krise zu wehren. Griechenland brauche "rat- und tatkräftige Unterstützung bei der Schaffung funktionsfähiger staatlicher Strukturen", mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Bunte Republik Deutschland / Leitartikel von Hajo Schumacher Berlin (ots) - Eine der ewigen Weisheiten dieser Republik lautet: Frisches kommt aus den Ländern, erfolgreiche Kanzler meistens auch. Dass weder die Kanzlerin noch ihr erster Vize je ein Bundesland regiert haben, mag die Berliner Knirsch-Koalition mit erklären. Das Fohlen Rösler immerhin hat im Talentschuppen Hannover geübt. Den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein an diesem und in NRW am nächsten Sonntag kommt Signalfunktion für die Bundestagswahl zu, die ja nach einem Jahr Dauerwahlkampf auch schon ansteht. Werden in Kiel oder Düsseldorf mehr...

  • Sonntag aktuell: zu den Schicksalswahlen in Europa Stuttgart (ots) - Zur Wahl stehen an diesem Sonntag Staatspräsidenten und nationale Parlamente. Aber die Ergebnisse aus drei europäischen Ländern werden die gesamte EU betreffen. Schließlich fallen die Entscheidungen mitten in die Schulden- und Euro-Krise. Eine Krise, die in Deutschland momentan zwar nur gedämpft fühlbar sein mag, die aber keineswegs ausgestanden ist. Weshalb auch die grundsätzlichen Fragen noch nicht beantwortet sind, die sie aufwirft: Ist die EU eine Schicksalsgemeinschaft? Wo liegen ihre Grenzen ideell und territorial? mehr...

  • Hauptversammlung in München / ADAC für mehr Markttransparenz bei Spritpreisen / BMW-Chef plädiert für Kaufanreize bei Elektroautos München (ots) - Die vom Bundeskabinett beschlossene Meldestelle zur Kontrolle der Preispolitik der Ölkonzerne darf nach Ansicht von ADAC Präsident Peter Meyer auf keinen Fall ein "Datenfriedhof" werden. "Dieses Instrument für mehr Markttransparenz sollte eine Art "Online-Börse" werden, die von Mineralölindustrie, Behörden und Kartellamt und vor allem auch von Verbrauchern aktuell einsehbar und auswertbar ist", so Meyer anlässlich der ADAC Hauptversammlung am 5. Mai 2012 in München. Um die in den vergangenen drei Jahren um über mehr...

  • NRZ: Nach Ausschreitungen von Salafisten: Gewerkschaft der Polizei fordert Einschränkung von Demonstrationsrecht - Ausschluss von polizeibekannten Gewalttätern Essen (ots) - Der Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eine Einschränkung des Demonstrationsrechts für polizeibekannte Gewalttäter. "Es muss in Zukunft auch im Versammlungsrecht möglich sein, zur Gefahrenabwehr Gewalttäter und Personen, die zur Gewalt aufrufen, von einzelnen Demonstrationen auszuschließen", sagte NRW-GdP-Chef Frank Richter der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Montagausgabe. Richter reagierte mit der Forderung auf die Ausschreitungen von Salafisten bei einer Pro-NRW-Kundgebung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht