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NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Zwei Drittel für Regierungswechsel

Geschrieben am 19-04-2012

Hamburg (ots) - Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl in
Schleswig-Holstein liegen nun die Sozialdemokraten knapp vorn. Für
eine Regierungsbildung bräuchte die SPD zurzeit allerdings neben den
Grünen auch weiter den SSW. Gleichzeitig hat die FDP ihre Chancen auf
einen Wiedereinzug ins Landesparlament verbessert. Das ist das
Ergebnis einer aktuellen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des
Norddeutschen Rundfunks.

Wenn schon am nächsten Sonntag ein neuer Landtag gewählt würde,
käme die SPD auf 32 Prozent. Sie bleibt damit auf dem Niveau der
Vorwoche. Die CDU erreicht jetzt 31 Prozent, hat einen Prozentpunkt
verloren. Im Vergleich zur Landtagswahl 2009 würde sich die SPD
deutlich verbessern (2009: 25,4 Prozent), die CDU würde ihr Ergebnis
ungefähr halten (2009: 31,5 Prozent).

Die Grünen konnten ihren Abwärtstrend stoppen. 13 Prozent der
Befragten würden jetzt für sie stimmen, ein Prozentpunkt mehr als in
der Vorwoche. Sie distanzieren damit die Piraten, die weiter
zweistellig bleiben. Sie haben allerdings mit jetzt 10 Prozent
erstmals einen Verlust in den Umfragewerten zu verzeichnen. Wie die
NDR Umfrage zeigt, ist die Sympathie für die Piraten vor allem ein
Ausdruck von Protest gegen die etablierten Parteien. Für den Erfolg
der Piraten sind ihre Angebote an Personal und Sachthemen offenbar
weniger wichtig, so die Befragten.

Die FDP hat Boden gut gemacht und wäre mit jetzt 5 Prozent knapp
wieder im Landtag vertreten. Sie hat sich seit der Vorwoche um einen
Prozentpunkt verbessert. Es fällt allerdings auf, dass die FDP im
Urteil der Bürger einen deutlichen Ansehensverlust zu verzeichnen
hat. Auch ihr Spitzenkandidat Wolfang Kubicki stößt überwiegend auf
Ablehnung.

Für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der als Vertretung
der dänischen Minderheit im Norden von der Fünf-Prozent-Klausel
befreit ist, sprechen sich wieder vier Prozent der Befragten aus.

Nicht mehr im Landtag vertreten wäre die Linke. Sie steht jetzt
nur noch bei zwei Prozent.

Bei einer Direktwahl könnte SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig
seinen Vorsprung ausbauen. Inzwischen würden ihn 56 Prozent direkt
zum Ministerpräsidenten wählen. Das sind noch einmal drei
Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. In der Beliebtheit liegt er
jetzt sogar vor dem Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen.
CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager konnte zwar einen Prozentpunkt
hinzugewinnen, liegt aber mit jetzt 32 Prozent immer noch deutlich
zurück. Bei der Frage nach persönlichen Eigenschaften und Kompetenzen
genießt Albig in den meisten Bereichen ein höheres Ansehen als de
Jager.

Die Wechselstimmung im nördlichsten Bundesland hält an. Zwei
Drittel der Befragten wünschen sich einen politischen Neuanfang in
Schleswig-Holstein. Die Bilanz der schwarz-gelben Landesregierung
wird weiterhin von der Mehrheit kritisch gesehen.

Rot-Grün bleibt die Wunschkoalition mit der größten Unterstützung
(53 Prozent). Auch ein Dreierbündnis unter Einbindung des SSW findet
viel Zustimmung (49 Prozent). Andere Varianten stoßen mehrheitlich
auf Ablehnung. Die Große Koalition findet noch die Zustimmung von 39
Prozent. Deutlich zurück liegt Schwarz-Gelb mit 23 Prozent.

Bei den Parteikompetenzen konnte sich die SPD im Vergleich zur CDU
verbessern. Zwar hat die Union weiter die Kompetenzführerschaft in
Wirtschaft, innerer Sicherheit und Schuldenabbau. Die SPD konnte aber
in diesen Bereichen zulegen. In der Arbeitsmarktpolitik übertrifft
sie jetzt die CDU im Urteil der Bürger. In den sozialen
Kompetenzbereichen können die Sozialdemokraten ihren Vorsprung
ausbauen.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest
dimap vom 12. bis 17. April 2012 per Telefon 1000 zufällig
ausgewählte Wahlberechtigte in Schleswig-Holstein. Die Fehlertoleranz
beträgt 1,4 Prozentpunkte (bei 5 % Anteilswert) bis 3,1 Prozentpunkte
(bei 50 % Anteilswert).

Hinweis an die Redaktionen:

Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle:
Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben
und im Internet unter NDR.de abrufbar.

19. April 2012



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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