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Südwest Presse: Kommentar zu Schlecker

Geschrieben am 29-02-2012

Ulm (ots) - Schlimmer hätte es für die Schlecker-Mitarbeiter wohl
kaum kommen können. Fast die Hälfte von ihnen muss gehen, damit das
Unternehmen saniert werden kann. Wie im Einzelhandel üblich, sind es
auch hier vor allem Frauen. Das Zeugnis, das Insolvenzverwalter
Geiwitz dem Firmengründer Anton Schlecker ausstellt, ist desaströs.
Wachstum um des Wachstums willen, Streben nach Größe, weil das die
Macht gegenüber den Lieferanten stärkt. Das war es, was der Ehinger
Unternehmer all die Jahre zum Prinzip erhoben hatte. Der
Insolvenzverwalter spricht wohl nicht umsonst von einem
"patriaristischen Führungsstil". Dieses Wort gibt es nicht, drückt
aber dennoch gut aus, woran Schlecker letztlich gescheitert ist: Am
Unvermögen, sich rechtzeitig Unterstützung und Rat von außen zu
holen. Auch das Negativimage, das sich das Unternehmen mit Blick auf
die schlechten Arbeitsbedingungen erworben hat, muss sich der
einstige Drogeriemarktkönig ankreiden lassen. So ehrenwert es ist,
wenn jemand Kapital, Kreativität und Energie investiert, um ein
Unternehmen und damit Arbeitsplätze aufzubauen, so sehr ist dies auch
mit Verantwortung verbunden. "Wir bedenken die Wirkungen unserer
Entscheidungen", lautet ein Satz, der zur - neuen - Führungskultur im
Hause Schlecker gehört. Die Einsicht kommt zu spät. Was von
Schleckers Lebenswerk bleibt, ist ein Scherbenhaufen. Aufkehren
müssen ihn die Mitarbeiter.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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