(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Schlecker baut tausende Stellen ab Wankender Riese MATTHIAS BUNGEROTH

Geschrieben am 29-02-2012

Bielefeld (ots) - Mit diesem Paukenschlag hatten selbst Insider
der Szene nicht gerechnet. 11.750 Beschäftigte der Drogeriemarktkette
Schlecker werden ihre Arbeitsplätze verlieren, 2.400 Filialen stehen
vor dem Aus. Schlecker-Finanzchef Sami Sagur nahm angesichts dieser
Perspektive den aus der Atomtechnik bekannten Ausdruck "GAU" (größter
anzunehmender Unfall) in den Mund. Ein GAU ist dies vor allem für die
betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie leben in naher
Zukunft auch mit der Ungewissheit, dass nicht der Fortbestand einer
bestimmten Filiale über die Weiterbeschäftigung des einzelnen
Beschäftigten entscheidet, sondern einzig und allein ein mit den
Gewerkschaften zu entwickelnder Sozialplan. Soziale Aspekte in diese
Entscheidungen mit einzubeziehen, so weit es möglich ist, ist sicher
vernünftig. Doch der Sozialplan muss nun so verantwortungsvoll und
zügig wie möglich unter Beteiligung aller betroffenen Betriebsräte
mit der Unternehmensführung aufgestellt werden. Die
Schlecker-Mitarbeiter haben ein Recht darauf, so rasch wie möglich
informiert zu werden, damit sie sich gegebenenfalls baldmöglichst auf
dem Arbeitsmarkt nach anderen Optionen umsehen können. Wie aus
Insiderkreisen zu hören ist, sind gerade langjährige
Schlecker-Beschäftigte mit ihren Verdiensten im Unternehmen nach
sieben Jahren Zugehörigkeit durchaus zufrieden. Hoffentlich fallen
nicht in erster Linie sie dem Rotstift zum Opfer. Ansonsten ist dies
auch ein schwarzer Tag für den Unternehmer Anton Schlecker. Dieser
habe viele Fehler gemacht und sein Unternehmenskonzept zu spät
modernisiert, so der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Gleiwitz.
Durch einen Unfall - den eingangs besagten GAU - ist diese Situation
also nicht entstanden. Eher ging es sehenden Auges in die
Katastrophe. Ein wankender Riese funkt SOS.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

381191

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Präsidenten-Ehre Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz: Es ist gut, dass das Gezerre um die Ruhestandsbezüge für den zurückgetretenen Bundespräsidenten ein Ende gefunden hat. Und es ist auch gut, dass die Sache positiv für Christian Wulff ausgegangen ist. Auch wenn der erste Bürger im Staat vor Recht und Gesetz nicht anders behandelt werden darf als jeder andere, so ist der Mensch, der das höchste Staatsamt auszufüllen hatte, nicht wie jeder andere. Oder wollen wir im Ernst, dass sich Bundespräsidenten während ihrer Amtszeit Gedanken mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Frühchen-Affäre Zu spät reagiert ECKHARD STENGEL, BREMEN Bielefeld (ots) - Wenn ein Kind viel zu früh den Mutterleib verlässt, kann es sich kaum gegen Krankheitserreger wehren. Deshalb gehört der Tod leider zum ständigen Begleiter auf Frühchenstationen. Was aber in Bremen passiert ist, geht über das traurige Normalmaß hinaus. Offenbar jahrelang konnte sich dort ein gefährlicher Keim breitmachen, ohne dass bei den Verantwortlichen frühzeitig die Alarmglocken geschrillt hätten. Erst nach drei Todesfällen innerhalb kurzer Zeit erfuhr das Gesundheitsressort von der Infektionswelle und sorgte mehr...

  • Rheinische Post: Schlecker hat eine kleine Chance Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Georg Winters: Die Schlecker-Gruppe steht auf der Kippe. Wenn ein Unternehmen, das derzeit zweistellige Millionenbeträge pro Monat verbrennt, binnen weniger Wochen ohne Verluste arbeiten soll, reicht ein personeller Kahlschlag im Rekordtempo nicht aus. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen neuen Investor und auf das Entgegenkommen der großen Konsumgüter-Hersteller. Es könnte ein Glücksfall für Schlecker werden, dass Henkel und Co. auf den immer noch größten deutschen Drogeriemarkt-Betreiber mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Opposition attackiert Kraft Landesmutter PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Wenn man Kraft heißt, erst Oppositionschefin und dann Ministerpräsidentin ist, bietet es sich an, den eigenen Namen für Wortspiele zu benutzen. "Kraftraum" heißen die Gesprächsrunden mit Journalisten in Düsseldorf, "TatKrafttage" die Veranstaltungen (bis jetzt zehn), bei denen Hannelore Kraft in Betrieben tätig ist und abends mit Bürgern diskutiert. Der Opposition im Landtag sind diese Tage, die bei den Beteiligten meist auf positive Resonanz stoßen, ein Dorn im Auge. Sie fürchtet, dass Kraft auf Kosten der Steuerzahler mehr...

  • FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Wenn Manager oder Banker trotz schlechter Ergebnisse Millionenabfindungen erhalten,darf gefragt werden: Wofür? Altbundespräsidenten erhalten den Ehrensold dagegen wegen des höchsten Amtes im Staat, das sie bekleidet haben, nicht wegen ihrer Leistungen, die politisch ohnehin schwer zu bewerten sind. Dass Wulff letztlich nicht aus persönlichen, sondern aus politischen Gründen aus dem Amt geschieden ist, ergibt sich aus einem schlichten Umkehrschluss. Wäre Herr Wulff nicht Bundespräsident, sondern "Privatmann" oder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht