(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Cohn-Bendit: Merkel in Libyen-Frage "arrogant" / Gabriel: Westerwelle hat Deutschland international isoliert

Geschrieben am 19-03-2011

Berlin (ots) - Politiker von SPD und Grünen haben die deutsche
Enthaltung bei der Libyen-Abstimmung im UN-Sicherheitsrat scharf
kritisiert. "Wenn Westerwelle ganz prinzipiell gegen einen
Militäreinsatz zur Durchsetzung einer Flugverbotszone ist, dann hätte
er mit nein stimmen müssen, statt mit einer Enthaltung. So sieht es
so aus, als habe Deutschland keine innere Haltung zu der Bekämpfung
dieses mörderischen libyschen Diktators. Schlimmer noch: als würde
Deutschland vor der Macht dieses Öl-Mafioso kuschen. Westerwelle hat
Deutschland durch sein Abstimmungsverhalten international isoliert
und Europa gespalten", sagte SPD-Parteichef Sigmar Gabriel dem
Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".

Auch der Fraktionschef der Grünen im Europaparlament, Daniel
Cohn-Bendit, übte heftige Kritik an der Haltung Deutschlands.
"Deutschland hat kein Verständnis für Menschen, die sich revolutionär
befreien. Das ist der deutsche Sonderweg", sagte der Grünen-Politiker
der Zeitung. Als "Arroganz, die ihresgleichen sucht", bezeichnete
Cohn-Bendit die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu
einer möglichen Intervention in Libyen. Die abwartende Haltung
zahlreicher deutscher Spitzenpolitiker angesichts des Vormarsches der
Truppen des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi sei "menschlich
und politisch völlig inakzeptabel", sagte Cohn-Bendit. Mit Blick auf
die Argumentation des Bundesaußenministers Guido Westerwelle (FDP),
der vor einer militärischen Eskalation durch einen internationalen
Einsatz in Libyen gewarnt hatte, sagte der Grünen-Abgeordnete: "Er
spricht nicht von den Toten, die es gibt, wenn Gaddafi Bengasi
einnimmt."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.



Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

321856

weitere Artikel:
  • Schockenhoff: Neben den Luftangriffen muss ein Ölembargo gegen Libyen verhängt werden Berlin (ots) - Frankreich, Großbritannien und die USA haben mit Luftschlägen gegen Stellungen in Libyen begonnen, um Machthaber Muammar al-Gaddafi zum Einlenken zu bewegen. Dazu erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Andreas Schockenhoff: "Mit den anderen Staaten des Westens verfolgt Deutschland ein Ziel: Das libysche Volk muss die Chance erhalten, in seinem Land frei von Unterdrückung und Gewalt eine Demokratie aufzubauen. Gaddafi und die für Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen Verantwortlichen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Grüne warnen vor Mangel an Studienplätzen Berlin (ots) - Die Grünen im Bundestag warnen vor einem gravierenden Mangel an Studienplätzen bis 2015. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK), die am Montag in Berlin tagt, drohe erneut ohne klaren Beschluss zu den Konsequenzen aus der Aussetzung der Wehrpflicht zu enden, sagte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Die Wehrpflicht und der Zivildienst sollen zum 1. Juli aufgehoben werden. Bund und Länder rechnen nach einem Beschlussvorschlag, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Experte: Stromkonzerne verlieren Macht durch Ausbau von Öko-Strom Berlin (ots) - Die Umstellung auf neue Energien nach der Atomkatastrophe von Fukushima wird nach Ansicht von Forschern die Machtverhältnisse in der deutschen Stromwirtschaft neu ordnen. "Durch das Wachstum erneuerbarer Energien wird das Stromnetz dezentraler organisiert - dann könnten Konzerne wie Eon, Vattenfall, RWE oder EnBW womöglich an Marktposition verlieren", sagte Johann Köppel, Professor für Umweltplanung an der TU Berlin, dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Zugleich widersprach er der Befürchtung der Industrie, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Grüne legen Gesetzentwurf für Akw-Ausstieg vor Berlin (ots) - Unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Japan wollen die Grünen in der kommenden Woche einen Gesetzentwurf zur Stilllegung der sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke in den Bundestag einbringen. In dem Gesetzentwurf, der dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe) vorliegt, heißt es, dass die vor 1980 gebauten Atomkraftwerke "nicht oder besonders unzureichend gegen den Fall eines Flugzeugabsturzes oder eines terroristischen Angriffs mit einem Flugzeug gesichert" seien. Durch das Gesetz sollen den Betreibern der mehr...

  • Der Tagesspiegel: Käßmann: Regierung muss Fehler in Atompolitik eingestehen Berlin (ots) - Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre Kehrtwende in der Atompolitik zu erklären, um wieder glaubwürdig zu sein. "Die Regierung müsste sagen: Wir sind schockiert, wir haben das falsch eingeschätzt! Mir würde das helfen, die politische Wende zu verstehen", sagte Käßmann dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". "Und die Regierung müsste das Thema aus dem Parteiengezänk herausnehmen. Damit klar wird: Es ist nicht nur Wahltaktik." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht