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Neues Deutschland: Wutentladung

Geschrieben am 17-02-2011

Berlin (ots) - Schüsse auf Demonstranten im mediterranen Benghasi,
auf dem Perlenplatz Manamas am Persischen Golf, in den engen Gassen
von Sanaa. Das alles passierte gestern in Libyen, Bahrain und Jemen,
drei arabischen Staaten, aber dreien, wie sie unterschiedlicher kaum
sein könnten. Jemen ist Republik, Bahrain Monarchie, die »Jamahiriya«
Libyen nimmt gar für sich in Anspruch, gar kein Staat im
herkömmlichen Sinne, sondern eine »Gemeinschaft der Volksmassen« zu
sein. Sehr verschieden auch die Wirtschaftslage. In Bahrain liegt das
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bei 26 000 Dollar, in Jemen unter
1000.

Was alle genannten Länder dennoch eint und selbst auf die Proteste
im bettelarmen Jemen zutrifft - es handelt sich nicht in erster Linie
um Brotrevolten. Darum ging es auch zuvor nicht in Tunis und Kairo.
Hier manifestiert sich das Fehlen von Lebensperspektiven für
Millionen von einzelnen Menschen und damit ganze Gesellschaften. Und
so werden wir Zeugen einer Wutentladung über die Ohnmacht, daran
etwas ändern zu können.

Das hat viel mit Demokratiedefiziten zu tun. Was die Libyer oder
Bahrainis vermissen, ist gewiss weniger der routinierte
Parlamentarismusbetrieb westlicher Prägung, sondern greifbare
politische Teilhabe. Daran mangelt es all den strukturell noch immer
postkolonialen Regimes, und es eint wiederum ihre Führer - mögen sie
sich nun Revolutionsführer nennen wie Gaddafi oder König wie der
Herrscher von Bahrain.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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