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das ARD radiofeature "Inside al-Qaida" - Ein deutscher al-Qaida-Aussteiger und die Justiz

Geschrieben am 24-01-2011

Köln (ots) - Im ersten ARD radiofeature des Jahres hinterfragt
ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt den Umgang deutscher Behörden
mit dem ehemaligen al-Qaida-Mitglied Yannick Nasir. Der 23-Jährige
erzählt darin exklusiv von seinen Kontakten zu dem Terrornetzwerk von
Osama bin Laden und von den negativen Folgen seines Ausstiegs.
Gemeinsam mit seiner deutschen Mutter und seinem Stiefvater Aleem
Nasir, einem Deutschen pakistanischer Herkunft, lebte Yannick Nasir
in Germersheim in der Südpfalz. Geld, elektronische Geräte, vor allem
aber Kämpfer hat der Stiefvater im Dienst von al-Qaida aus
Deutschland nach Pakistan und Afghanistan geschmuggelt. Seinen
Stiefsohn und zwei Islamisten aus Sindelfingen setzte er dabei als
Gehilfen ein. Yannick wurde vom Stiefvater unterdrückt. Er hat ihn
ausgenutzt und geschlagen. 2007 wendet sich der junge Mann vom Terror
ab, stellt sich den Behörden und wird zum Kronzeugen der Anklage.
Sein Stiefvater Aleem Nasir wird im Juli 2009 vom OLG Koblenz zu acht
Jahren Haft verurteilt. Seit dem Prozess steht Yannick Nasir unter
Zeugenschutz. Dennoch sieht er sich heute selbst als Opfer der
deutschen Ermittlungsbehörden. Seine Karriere als Berufssoldat der
Bundeswehr, für die er auch im Libanon-Einsatz war, musste er als
Kronzeuge auf Druck der Behörden aufgeben. Yannick Nasir: "Für mich
hat sich das in keinster Weise gelohnt. Im Gegenteil, ich habe sehr
viel einbüßen müssen, ich habe dadurch sehr viel an Lebensqualität
verloren. Aber ich bin trotzdem froh, es getan zu haben, und ich
bereue es keine Sekunde."

Der Autor Holger Schmidt ist Redakteur beim Südwestrundfunk und
seit 2007 ARD-Terrorismusexperte. Er berichtet über islamistischen
Terrorismus in Deutschland und über neue Ermittlungen zur Rote Armee
Fraktion. In seinem Terrorismus-Blog schreibt er zu aktuellen
Entwicklungen und berichtet von Gerichtsverhandlungen gegen
Terroristen (www.swr.de/blog/terrorismus). Die Redaktion für "Inside
al-Qaida" hat Walter Filz (SWR).

Im Januar 2010 startete das ARD radiofeature. Die Sendereihe legt
den Fokus auf investigativ-journalistische Produktionen. Jedes
Feature wird in den Kultur- und Wortprogrammen der sieben beteiligten
ARD-Sender gesendet. Premiere ist immer in der letzten Woche eines
Monats. Alle Produktionen stehen nach Ausstrahlung für zwölf Monate
unter www.radiofeature.ard.de zum Download zur Verfügung.

Insgesamt neun einstündige Features werden 2011 in der Sendereihe
zu hören sein. Damit knüpfen die Kulturwellen BR 2, HR 2-Kultur, SR 2
Kultur, SWR 2, NDR Info, Nordwestradio und WDR 5 an den erfolgreichen
Auftakt dieser Reihe im Vorjahr an. Im Februar folgt das ARD
radiofeature "Die Drückerin" von Bernhard Pfletschinger. Seine
Recherchen nehmen die Hörer mit in die Halbwelt eines
milliardenschweren Spendenmarktes mit einer sklavenähnlich
organisierten Drückerszene (WDR Redaktion: Annette Blaschke). Für
"Die Macht der Warlords von Mogadischu" (WDR, Redaktion: Dorothea
Runge), das ARD radiofeature im März, reiste Bettina Rühl nach
Somalia. Dort, wo es seit 20 Jahren keine funktionierende Regierung
mehr gibt, setzten sich im Sommer 2010 an die 1.000 mit deutschem
Geld ausgebildete Polizisten samt Waffen ab - und gingen in den
Untergrund. Weitere Themen für die aktuellen Folgen der Sendereihe in
diesem Jahr werden jeweils drei Monate im Voraus ausgewählt.

Sendetermine "Inside al-Qaida"
SWR 2 | 26.01. | 22:05 Uhr
SR 2 Kultur | 29.01. | 19:05 Uhr
Bayern 2 | 29.01. | 13:05 Uhr (Whlg.: 30.01. | 21:05 Uhr)
Nordwestradio | 30.01. | 9:05 Uhr (Whlg.: 2.02. | 19:05 Uhr)
NDR Info | 30.01. | 11:05 Uhr
WDR 5 | 30.01. | 11:05 Uhr (Whlg.: 31.01. | 20:05 Uhr)
HR 2-Kultur | 30.01. | 18:05 Uhr

Journalisten, die in der WDR-Presselounge registriert sind, können
"Inside al-Qaida" ab sofort unter www.presselounge.wdr.de hören.

Informationen finden Sie auch unter: www.radiofeature.ARD.de
Besuchen Sie auch die WDR Presselounge: www.presse.WDR.de
Fotomaterial unter www.ard-foto.de



Pressekontakt:
WDR Pressestelle
Uwe-Jens Lindner
Tel. 0221 220 8475
uwe-jens.lindner@wdr.de

planpunkt PR
Marc Meissner
Tel. 0221 912 5570
post@planpunkt.de


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