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LVZ: Verteidigungsministerium schützt Gorch-Fock-Kapitän / Neue Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe und schlampiger Aufklärungen

Geschrieben am 24-01-2011

Leipzig (ots) - Das Bundesverteidigungsministerium ist dem
Eindruck einer Vorverurteilung des zeitweilig abberufenen Kapitäns
des Segelschulschiffs "Gorch Fock" im Zuge der jüngsten Ermittlungen
nach dem Tod einer Offiziersanwärterin entgegen getreten. Es gebe
"keinerlei Vorverurteilung", sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber
der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). "Kapitän Norbert
Schatz erhielt das Kommando als sehr bewährter Offizier". Dies gelte
unverändert, auf jeden Fall bis zur Vorlage der Ergebnisse der
eingesetzten Untersuchungskommission. Schatz wird in dieser Woche
zurück in Deutschland erwartet. Diese Kommission, die am Donnerstag
an Bord der "Gorch Fock" ihre Arbeit aufnehmen wird, soll dabei, nach
Informationen der Zeitung, auch den mittlerweile nicht nur bei Medien
sondern auch bei der Marine eingegangenen zahlreichen Vorwürfen im
Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen nachgehen. Erneut solle in
diesem Zusammenhang auch der Fall der 18-jährigen Kadettin
nachgeprüft werden, die am 3. September 2008 auf mysteriöse Weise
trotz einer 1,50 Meter hohen Reling vor Norderney über Bord des
Segelschulschiffes gegangen war und die Tage später vor Helgoland tot
aus dem Meer geborgen wurde. Zwischenzeitliche
staatsanwaltschaftliche Ermittlungen hatten zu keiner Konkretisierung
der Ereignisse geführt. Offenkundig gibt es in diesem Zusammenhang
erneute Mutmaßungen über den Verdacht einer vorausgegangenen
sexuellen Nötigung oder gar Vergewaltigung an Bord. Beschwert haben
sich mittlerweile auch männliche Soldaten, die auf der "Gorch Fock"
von Teilen der Stammbesatzung homosexuell belästigt worden seien. Im
Zusammenhang mit den internen Marine-Ermittlungen nach dem tödlich
geendeten Sturz aus der Takelage von Sarah Lena Seele bei der vorerst
letzten Ausbildungsfahrt der "Gorch Fock" haben Soldaten derweil sich
Bundeswehr intern über die ihrer Ansicht bewusst zurückhaltende
Aufklärung der seinerzeit befassten Marine-Aufklärer beschwert. Von
dem "Ehrenkodex des Totschweigens bei der Marine" sprechen ehemalige
Soldaten der "Gorch Fock". Damals bereits vorgebrachte Vorwürfe gegen
Teile der Stammbesatzung wegen sexueller Bedrängungen und
ausbildnerischen Zwänge hätten die Aufklärer nicht zur vertieften
Nachfrage veranlasst, lauten die Klagen, die mittlerweile auch das
Amt des Wehrbeauftragten erreicht haben. So sei schon vor Wochen die
bordeigene "Kameradschafts-Kasse" beklagt worden, die im Zusammenhang
mit sexuellen Erfolgen an Bord regelmäßig aufgefüllt worden sei. Im
Fall der Ungereimtheiten beim Feldpost-Transport in Afghanistan, der
zu 20 bisher ungeklärten Vorfällen geführt hat, wird, nach dem
Bericht der Zeitung, in dem fertig gestellten Untersuchungsbericht
unter anderem darauf hingewiesen, dass es sich bei einigen beklagten
Post-Öffnungen teilweise doch um interne Maßnahmen, beispielsweise
nach Zoll-Kontrollen, gehandelt haben könnte.



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


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