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Südwest Presse: Kommentar zu CSU

Geschrieben am 18-01-2007

Ulm (ots) - Viel zu spät hat Edmund Stoiber Einsicht gezeigt. Sein
überfälliger Rückzug vom Partei- und Regierungsamt erfolgt weder
freiwillig noch geordnet. Der CSU-Chef hat zu verantworten, dass die
eigenen Reihen angesichts der seit Ende 2005 andauernden Querelen
über seine Person tief zerstritten sind. Die Folge ist ein offener
Machtkampf um die künftige Führung der Partei.
Erwin Huber wäre in der Rolle des CSU-Vormannes eine Fehlbesetzung.
Er steht für die Fortsetzung des Systems Stoiber und verfügt, anders
als etwa Horst Seehofer, nicht über das politische Format, um über
den Freistaat hinaus als Anwalt bayerischer Interessen überzeugen zu
können.
Der Widerstand vor allem aus der Berliner Landesgruppe gegen einen
Parteichef Huber ist daher verständlich. Und auch die Basis würde
eine Lösung, die im Verdacht steht, Stoibers Interessen zu dienen,
kaum mittragen.
Auch Günther Beckstein ist nicht die Figur, die man als Symbol für
Verjüngung und Erneuerung im Freistaat erwarten darf. Der Franke mag
aufgrund seiner rigiden Ansichten zum Thema innere Sicherheit in
Bayern äußerst populär sein - ob er die facettenreichere Rolle des
Landesvaters ausfüllen kann, ist fraglich.
Der politisch lange erfolgreiche Stoiber hat sich selbst einen
unangemessen stillosen Abgang verschafft. Er hinterlässt eine Partei
im Übergang. Eine personelle Zukunft hat er ihr nicht vermacht.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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