(Registrieren)

Börnsen/Grütters: Deutschland endlich auch Vertragsstaat im UNESCO-Kulturgüterschutz-Abkommen

Geschrieben am 18-01-2007

Berlin (ots) - Anlässlich der Verabschiedung eines
Ausführungsgesetzes zur UNSECO-Konvention zum Kulturgüterschutz in
der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien erklären
der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Börnsen MdB, und die Obfrau, Prof. Monika Grütters MdB:

Die seit 36 Jahren in Deutschland geführte Debatte um einen
Beitritt zum UNESCO-Übereinkommen vom 14. November 1970 über
Maßnahmen zum Verbot und zur Verhütung der rechtswidrigen Einfuhr,
Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut hat gestern mit der
Verabschiedung eines nationalen Ausführungsgesetzes durch die
Koalitionsmehrheit der Kulturpolitiker des Bundestages ein gutes Ende
gefunden.

Mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann haben die Bundesregierung
und die Koalitionsfraktionen als Erfolg zu verbuchen, dass sich
Deutschland in die Gemeinschaft der Vertragsstaaten einreihen wird.
Diese garantieren die sowohl den eigenen Kulturgütern als auch den
schützenswerten Objekten aller Mitgliedstaaten Schutz vor unerlaubter
Ausfuhr und illegalem Handel. Seit der Verabschiedung 1970 sind der
UNESCO-Konvention bereits 110 Länder beigetreten, darunter so
kunsthandelsstarke Länder wie die USA, Großbritannien oder die
Schweiz.

Mit dem gestrigen Beschluss erhalten der Kunsthandel, die Museen,
die Archäologie und der Münzhandel Rechtssicherheit im Umgang mit
Kunstgegenständen. National bedeutsames Kulturgut der
Mitgliedstaaten, insbesondere die archäologischen Funde werden
international wirksam geschützt.

Nach intensiver Debatte mit betroffenen Kreisen und einer
öffentlichen Anhörung haben CDU/CSU und SPD in einem Änderungsantrag
den geäußerten Bedenken seitens der Fachleute Rechnung getragen und
einen ausgewogenen Interessensausgleich unterbreitet.

Um unbekannten archäologischen Fundstücken den größtmöglichen
Schutz vor illegaler Ausfuhr zu gewähren, wird den Herkunftsstaaten
eine Frist von einem Jahr, nachdem sie vom Verlust Kenntnis erlangen
konnten, eingeräumt, um die wirksame Rückgabe zu ersuchen. Innere
Unruhen, kriegerische Auseinandersetzungen oder vergleichbare
Umstände setzen diese Frist zudem außer Kraft - eine Klausel, die den
jüngeren Erfahrungen im Irak Rechnung trägt.

Der Kunsthandel wird durch Aufzeichnungen den Nachweis für die
Rechtmäßigkeit seiner Geschäfte erbringen und damit auch zur
Vermeidung illegalen Kulturguthandels beitragen. Um dieser Auflage
einen angemessenen Rahmen zu geben, werden die Aufzeichnungspflichten
erst ab bestimmten Wertgrenzen für die einzelnen Kulturgut-Kategorien
wirksam. Die ursprünglich vorgeschlagene Wertgrenze Null bei
archäologischen Fundstücken wurde von den Koalitionsfraktionen auf
1000 Euro angehoben. Damit wird den Interessen von Archäologie und
Kunsthandel Rechnung getragen.

Schließlich erhält auch der Schutz unseres eigenen nationalen
Kulturgutes mit dem Änderungsantrag der Koalition eine sichere
Grundlage. Danach können künftig auch Objekte im Besitz der
öffentlichen Hand in die Liste national wertvollen Kulturgut und
Archivgutes aufgenommen werden. Der Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien erhält zusätzlich zu den Eigentümern ein
entsprechendes Antragsrecht bei den Ländern.

Darüber hinaus haben die Fraktionen der CDU/CSU und SPD die
Bundesregierung in einem Entschließungsantrag aufgefordert, nach
Ablauf von drei Jahren einen Bericht über die Auswirkungen des
Gesetzes vorzulegen. Das Vorhaben, die dann gewonnenen Erfahrungen
bei der Umsetzung des neuen Gesetzes konstruktiv zu nutzen, zeigt
Respekt vor einem internationalen Völkerrechts-Abkommen.

Im Februar 2007 wird das Gesetzesvorhaben in abschließender
Beratung im Deutschen Bundestag behandelt. Die CDU/CSU -
Bundestagsfraktion wird gemeinsam mit der Bundesregierung damit einen
wertvollen Beitrag zum Kulturgüterschutz leisten. Internationale
Anerkennung für die vorbildliche Umsetzung der Konvention haben die
Fachleute dem Regierungsentwurf bereits im Entwurfsstadium
bescheinigt.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

49408

weitere Artikel:
  • Ruck: Keine Jagd auf Afrikas Energie-Rohstoffe in Wild-West-Manier Berlin (ots) - Zur Parlamentsdebatte über den Koalitionsantrag "Energie- und Entwicklungspolitik stärker verzahnen" erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dr. Christian Ruck MdB: Der Öl-Lieferstopp aus Russland und die Klimaschutzdebatte haben wieder gezeigt: Eine nachhaltige Energieversorgungspolitik ist eine der größten Herausforderungen für Deutschland und die Welt. Wir müssen intelligente Lösungen finden, um unsere Energiebezugsquellen zu diversifizieren und den drohenden Konflikten um Energie-Ressourcen mehr...

  • Aigner/Müller: Wissenschaftszeitvertragsgesetz verabschiedet Berlin (ots) - Anlässlich der Verabschiedung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes im Deutschen Bundestag erklären die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Aigner MdB, und der zuständige Berichterstatter im Ausschuss Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Carsten Müller MdB: Der Deutsche Bundestag hat heute eine gute Entscheidung für den Wissenschaftsstandort Deutschland getroffen. Das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz fasst die Regelungen für die Qualifizierungsphase mehr...

  • VKU zur Kraft-Wärme-Kopplung / Novellierung des KWK-Gesetzes jetzt anpacken Berlin (ots) - "Mit dem weiteren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung können die Stadtwerke auch in Zukunft einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten." Darauf wies Gerhard Widder, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), auf einem Parlamentarischen Abend des Verbandes hin. Voraussetzung dafür sei, dass Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) weiterhin gefördert würden. Er appellierte daher an die Bundesregierung, die prinzipiell beschlossene Novellierung des KWK-Gesetzes mehr...

  • Pressestatement von Oskar Lafontaine zum angekündigten Rücktritt von Edmund Stoiber am 18.01.2007, 16.00 Uhr, Reichstag, Fraktionsebene Berlin (ots) - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine, äußert sich zur Ankündigung von Edmund Stoiber, zum 30. September 2007 seine Ämter als Ministerpräsident und Parteivorsitzender abzugeben. Pressestatement von Oskar Lafontaine 18.01.2007, 16.00 Uhr Reichstag, Fraktionsebene, vor dem Clara-Zetkin-Saal Ich würde mich freuen, Sie im Reichstag begrüßen zu können, und lade Sie herzlich zum Pressestatement ein. Mit freundlichen Grüßen Hendrik Thalheim Originaltext: mehr...

  • Riegert/Freitag: Kompromiss im Kampf gegen Doping gefunden Berlin (ots) - Die sportpolitischen Sprecher der CDU/CSU- und SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Riegert MdB, und Dagmar Freitag MdB, erklären: Kompromiss im Kampf gegen Doping gefunden. Doping zerstört die Glaubwürdigkeit und Attraktivität des Sports. Gedopte Sportler täuschen die Konkurrenten, die Öffentlichkeit sowie die Veranstalter, sie gefährden aber auch ihre eigene Gesundheit. Die jüngsten Skandale haben erneut verdeutlicht, dass die Anstrengungen des organisierten Sports zur Dopingbekämpfung alleine nicht ausreichen. Der Staat mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht