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LVZ: Kummeronkel

Geschrieben am 14-03-2006

Leipzig (ots) - Von Anita Kecke
Üble Schikanen, rassistische Beleidigungen, rechtsextreme Sprüche und
sexuelle Belästigungen - wieder listet der Bericht des
Wehrbeauftragten die unerfreulichen Vorkommnisse bei der Bundeswehr
auf. Wieder wird deutlich: Die über 250 000 Mann zählende Truppe
kommt nicht von einem anderen Stern, sondern ist Teil dieser
Gesellschaft mit all ihren Stärken und Schwächen und somit ihr
Spiegelbild. Wichtig ist deshalb, dass die Armee demokratisch
kontrolliert wird, auch durch den Kummeronkel der Soldaten, und die
Verfehlungen ans Tageslicht kommen.
Genauso wichtig sind natürlich die entsprechenden Konsequenzen. So
haben "Sieg-Heil"-Rufer nichts bei der Bundeswehr zu suchen. Ebenso
fehlt Vorgesetzten, die ihre Untergebenen schikanieren, schlicht die
menschliche Reife für diese Posten.
Dass die Stimmung insgesamt nicht gut ist bei der Truppe, hat aber
grundsätzlichere Ursachen. Ärgerlich ist der noch immer
unterschiedliche Sold in Ost und West. Zudem müssen die Soldaten
parallel den Umbau der Streitkräfte, verbunden mit
Standortschließungen und Verlegungen, und die zahlreichen
Auslandseinsätze stemmen. Hinzu kommen Märsche an die Schnee- und die
Vogelgrippe-Front, demnächst auch mit Reservisten. Unruhe in die
Truppe bringt zudem die Diskussion um den Bundeswehr-Einsatz im
Innern. Und bei allem klafft eine Lücke zwischen den Ansprüchen der
Politik und den dafür zur Verfügung stehenden Mitteln.
Sorgenfalten verursacht außerdem der möglicherweise ins Haus stehende
Kongo-Einsatz. Er ist politisch miserabel vorbereitet und von
fragwürdigem Nutzen. Die Politik steht in der Pflicht, die Truppe
nicht in einen zweifelhaften Prestigeeinsatz zu schicken, sondern
Sinn und Bedingungen genau zu klären. Wenn der Wehrbeauftragte
Reinhold Robbe beklagt, die Bundeswehr sei keine Kuh, die man melken
könne, bringt er das Dilemma auf den Punkt.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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