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Rheinische Post: Kommentar: Der Euro braucht keine Steuer

Geschrieben am 17-05-2010

Düsseldorf (ots) - Ist der Absturz des Euro ein Grund, Europa zu
verdammen und nach der Mark zu rufen? Nein. Der deutschen
Exportwirtschaft kommt der schwache Außenwert des Euro gerade Recht.
Er macht deutsche Waren im Ausland billiger, das hilft der Wirtschaft
mehr aus der Krise als jedes staatliche Konjunkturpaket. Auch der
Binnenwert des Euro - die Preisstabilität - wäre kein Problem, wenn
sich die Zentralbank auf ihr Ziel Inflationsbekämpfung konzentrieren
würde. Das Problem des Euro ist nicht der Wechselkurs, das Problem
ist sein Konstruktionsfehler. Nie hätten so ungleiche Länder wie
Griechenland und Deutschland in eine Währungsunion gepresst werden
dürfen. Anleger und Hedgefonds, selbst von bürgerlichen Politikern
als "Monster" und "Wölfe" geschmäht, decken gnadenlos diesen Fehler
auf. Sie sind aber nicht Ursache für die Krise. Daher ist es naiv,
wenn nun SPD und CSU die Finanztransaktions-Steuer zur Bedingung für
ihr Ja zum Rettungspaket machen. Eine 0,05-Prozent-Steuer auf
Geld-Geschäfte schreckt nicht ab, sie verführt eher zu noch
riskanteren Deals. Zudem funktioniert sie nur, wen alle Staaten sie
einführen - also gar nicht. Was die Währungsunion allein retten kann,
sind Schuldenabbau, wettbewerbsfähige Löhne und glaubwürdige Strafen
für Schuldensünder. Doch das ist an Stammtischen so unpopulär.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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