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Südwest Presse: Kommentar zum Papst

Geschrieben am 11-05-2010

Ulm (ots) - Die Sätze von Papst Benedikt XVI. lesen sich fast wie
ein Befreiungsschlag: Nicht böse Mächte von außen haben die
katholische Kirche in die tiefste Krise der Neuzeit gestürzt, es sind
die Sünden der Kirche selbst, die sexuellen Verbrechen von Priestern
und Mitarbeitern der Kirche, begangen an Kindern. Benedikt schafft
mit diesen Worten Durchblick in den Nebelwolken aus Abwiegelungen und
Vertuschungen, und er weist damit jene in Schranken, die Medien, die
68er Bewegung oder Homosexuelle für die Anschuldigungen gegen Papst
und Kirche verantwortlich machen wollten. Das ehrliche Bekenntnis zu
den Ursachen der Krise ist ein wichtiger Schritt. Benedikt formuliert
es nicht nur an die Adresse des Kirchenvolks. Er mahnt damit auch
seine Brüder im geistlichen Amt. Bis in höchste Stellen des Vatikan
gibt es Versuche, die Vorwürfe gegen die Kirche als "unbedeutendes
Geschwätz" und die Kritik an Strukturen und Papst als "Waffe gegen
die Kirche" abzutun. So primitiv lässt sich bis ins Fundament
zerstörtes Vertrauen nicht mehr kitten. Papst Benedikt scheint dieses
verstanden zu haben. Gestern sprach er an, dass Verzeihen ohne Buße
und Gerechtigkeit nicht möglich ist. Mit Worten allein lässt sich das
lebendige Haus Gottes nach diesem Beben nicht mehr sanieren. Es
braucht Taten - gegenüber den Opfern und zur Reform der Strukturen.
Hoffentlich hat Benedikt auch dazu die Kraft.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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