(Registrieren)

Rheinische Post: Deutsch als Waffe

Geschrieben am 27-04-2010

Düsseldorf (ots) - Behörden in Deutschland gilt das
Verwaltungsverfahrensgesetz. Sein Paragraf 23 enthält im ersten
Absatz eine wunderbar schlichte Regelung: "Die Amtssprache ist
deutsch." Und in der Amtsstube muss auch keine andere Sprache als
Deutsch verstanden werden: "Werden bei einer Behörde in einer fremden
Sprache Anträge gestellt, Belege, Urkunden oder sonstige Dokumente
vorgelegt", heißt es da weiter, "soll die Behörde unverzüglich die
Vorlage einer Übersetzung verlangen". Vielen Deutschen wäre sehr
geholfen, wenn sie diesen Übersetzungsanspruch ihrerseits gegenüber
dem verquasten Behöden-Chinesisch geltend machen könnten, das in den
Amtsstuben anstelle von Deutsch geschrieben wird. Das allseits
beklagte Amtsdeutsch ist keine harmlose Schrulle, die lediglich
harmlos-doofe Stilblüten des Musters "Der Tod stellt aus
versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit
dar" hervorbringt. Amtsdeutsch ist eine Bürokraten-Waffe gegen
Bürger. Was für einen Rollstuhlfahrer die zwölfstufige Treppe vor dem
Theater oder dem Rathaus ist, das ist für viele Bürger eine
unverständliche Sprache, die sie kühl kalkuliert von
gesellschaftlicher Teilhabe und der Wahrnehmung eigener Rechte
ausschließt.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

264995

weitere Artikel:
  • Berliner Morgenpost: Zu schade, um nur Maskottchen zu sein Berlin (ots) - Sie spricht darüber, wie sie mit größter Selbstverständlichkeit sowohl den christlichen Religionsunterricht auf dem Gymnasium besucht hat als auch islamische Feiertage begeht. So hält es auch ihr Sohn: Er beherrscht Türkisch und Deutsch perfekt, er schätzt Weihnachten ebenso wie das Opferfest. Aygün Özkan, die sich heute mit der Eidesformel "So wahr mir Gott helfe" zur Ministerin in Niedersachsen vereidigen ließ, versteht den Unmut von Anwohnern beim Bau von Moscheen, glaubt aber, wenn man sie genügend einbezieht, müssten mehr...

  • FZ: Kommentar der "Fuldaer Zeitung" (Mittwochausgabe) zum Thema Offshore-Windpark/Energie Fulda (ots) - Es kann der Beginn einer neuen Ära in der ökologischen Energieerzeugung werden. Der Offshore-Energiepark Alpha Ventus vor der Küste Borkums eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten, um die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Kohle zu reduzieren und die Umweltbilanz zu verbessern. Er ist auch ein Beispiel dafür, dass man mit regenerativer Energie Geld verdienen kann. Die großen Stromerzeuger haben die Windenergie für sich entdeckt. Es herrscht Goldgräberstimmung. Möglich macht dies das Erneuerbare-Energien-Gesetz, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Luftverkehr / Vulkanausbruch Osnabrück (ots) - Lehren aus dem Asche-Chaos Die Aschewolke ist fort, der Milliarden-Schaden für die betroffenen Wirtschaftsbereiche bleibt. Jetzt müssen Lehren aus dem Chaos gezogen werden. Deshalb ist es richtig, dass die EU weitreichende Reformen anmahnt, die mittlerweile auch der deutsche Verkehrsminister Ramsauer als notwendig erachtet. Offensichtlich setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Krisenmanagement nicht gerade vorbildlich verlief. Was Airlines durch Probeflüge früh belegen konnten, bestätigten später auch seriöse mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Fernverkehr / Bus / VDA Osnabrück (ots) - Nicht bahnbrechend Es ist nur ein kleiner Satz im Koalitionsvertrag - aber er könnte ein Riesenschritt für die Verbraucher sein. "Wir werden Busfernlinienverkehr zulassen", heißt es im schwarz-gelben Vertragswerk. Der genervte Vielfahrer, der die Bahn samt ihren Verspätungen und gepfefferten Preisen so manches Mal zum Teufel schicken möchte, schöpft angesichts dieser Meldung Hoffnung. Konkurrenz für die Bahn - das könnte ja auch Wahlfreiheit beim Reisegefährt sowie sinkende Preise bedeuten! Schön wäre das - realistisch mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Nordrhein-Westfalen / Landtagswahl / Fernsehdebatte Osnabrück (ots) - Politkrimi in NRW Dass sowohl CDU als auch SPD den Sieg im TV-Duell zwischen Jürgen Rüttgers und Hannelore Kraft für sich reklamieren, gehört zum Ritual. Die Wende in NRW brachte die Debatte gewiss nicht. Dafür war sie zu sachlich und zu ausgeglichen. Erstaunlich, dass sich der Regierungschef häufig angriffslustiger als die Oppositionsführerin zeigte. Aber Rüttgers konnte so von den vielen Pannen in seinem Apparat ablenken, die den CDU-Wahlkampf in jüngster Zeit belastet hatten. Für Kraft war dies die Chance, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht