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FZ: Kommentar der "Fuldaer Zeitung" (Dienstagausgabe) zum Thema Kruzifix/CDU/Özkan

Geschrieben am 26-04-2010

Fulda (ots) - Schon einmal hat das Thema Schulkreuze die Gemüter
in Deutschland bewegt: vor gut 15 Jahren, als das
Bundesverfassungsgericht ein für viele unverständliches, ja
empörendes Urteil fällte. Doch seither sind die christlichen Symbole
keineswegs aus allen Klassenzimmern im Land verschwunden. Denn die
Praxis, die sich seit dem Richterspruch aus Karlsruhe mehr oder
weniger stillschweigend eingebürgert hat, ist sinnvoll, praktikabel
und trägt allen Interessen Rechnung: Wenn sich niemand beschwert -
und das nach Möglichkeit mit nachvollziehbaren Argumenten -, dann
bleibt das Kreuz neben der Tafel hängen. Basta. Was nun allerdings
ausgerechnet die neue Hoffnungsträgerin der niedersächsischen
Christdemokraten geritten hat, dieses Fass (und es ist ohne Zweifel
eines ohne Boden) erneut aufzumachen, wird wohl ihr Geheimnis
bleiben. Aygül Özkan hat sich jedenfalls mit diesem Vorstoß als
Politikerin disqualifiziert, auch wenn sie möglicherweise fachlich
und menschlich eine große Bereicherung des Kabinetts in Hannover sein
wird. Denn wer als herausgehobener Vertreter einer christlichen
Partei sensible Punkte der eigenen Basis so gezielt provoziert wie
sie, legt es entweder auf politisches Harakiri und Krawall um jeden
Preis an - oder kennt schlicht seine Pappenheimer nicht. Einer, der
über die Befindlichkeiten der Parteifreunde in den Ortsvereinen indes
besser Bescheid wissen müsste, ist der CDU-Landesvorsitzende und
Ministerpräsident Christian Wulff. An ihm wird der Fehlstart seiner
angehenden Ministerin nicht spurlos vorübergehen. Denn er hat sich im
In- und Ausland für seine originelle Personalentscheidung feiern
lassen - es aber offenbar versäumt, seine Kandidatin rechtzeitig auch
inhaltlich einzunorden. Was jetzt an gewundenen Beschwichtigungen und
eierndem Zurückrudern aus Hannover zu hören ist, wirkt peinlich. Doch
es ermöglicht Özkan immerhin eine zweite Chance. Die muss sie nutzen,
sonst dürften ihre Tage als Ministerin schnell gezählt sein.

Originaltext: Fuldaer Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79740
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79740.rss2

Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Johannes Heller
Telefon: 0661 280-447
johannes.heller@fuldaerzeitung.de


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