 WAZ: Der Preis
-Kommentar von Jürgen Polzin
Geschrieben am 21-08-2006 |
Essen (ots) - Ist die Einschränkung unserer Bürgerrechte der
Preis, den wir im neuen Zeitalter des Terrors für unsere Sicherheit
zahlen müssen? Ist die Freiheit des Einzelnen das größte Opfer? Wir
sind erleichtert, dass die Bilder einer Überwachungskamera im Kölner
Hauptbahnhof dazu führten, dass ein mutmaßlicher Bombenleger
festgenommen wurde. Doch wir müssen besorgt sein über die Aussicht,
dass Computer flächendeckend persönliche Daten erfassen und speichern
werden. Was ist, wenn Unverdächtige in einer Terrordatei landen, nur
weil das Rechnerhirn eine Reihe von Auffälligkeiten festgestellt hat?
Eine schlimme Vorstellung: Mit dem Ruf nach schärferen
Anti-Terror-Maßnahmen könnten wir genau das verlieren, was wir
eigentlich beschützen wollen: das freie Leben in einer Demokratie.
Fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September sucht die westliche
Gesellschaft noch immer nach einem Weg, dem globalen Terror zu
begegnen. Es kostete Milliarden, die Militärausgaben zu erhöhen. Doch
für die innere Sicherheit fehlte das Geld, um intelligentere
Antworten zu entwickeln.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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