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WAZ: Kaczynski in Königsgruft beigesetzt - Grab an falscher Stelle. Kommentar von Knut Krohn

Geschrieben am 18-04-2010

Essen (ots) - Die rasche Beisetzung Lech Kaczynskis auf dem
Wawel-Hügel in Krakau ist ein Fehler. In der Gruft unter der
Kathedrale liegen große Könige und Nationalhelden, die in den
vergangenen Jahrhunderten schier Übermenschliches für ihr Land
geleistet haben - der verstorbene Staatspräsident gehört in den Augen
sehr vieler Polen nicht dazu. Die Entscheidung ist allerdings
nachvollziehbar, sie wurde getroffen unter dem Eindruck einer
nationalen Tragödie, deren Ausmaß noch immer niemand wirklich
bemessen kann. Doch muss in diesem Fall genau zwischen der
menschlichen Katastrophe und der Staatsräson unterschieden werden.

Den Vertretern der Kirche, die am Ende verantwortlich sind für
diesen Entschluss, war offensichtlich nicht bewusst, dass sie einen
Keil in die Gesellschaft treiben und damit letztlich auch dem Ansehen
des verstorbenen Präsidenten schaden. Die überwältigende Anteilnahme
am Tod des Präsidenten und seiner Frau hat gezeigt, dass ihn das Volk
als Menschen im Gedächtnis behalten will, der für sein Land einen
heldenhaften Tod gestorben ist. Nun aber wird eine hässliche
Diskussion über die Lebensleistung Lech Kaczynskis losbrechen, die im
Augenblick lediglich aus Gründen der Pietät noch nicht geführt wird.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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