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Westdeutsche Zeitung: Vulkanausbruch zeigt Grenzen der Technik auf - Großer Schaden, aber keine Katastrophe Von Wolfgang Radau =

Geschrieben am 16-04-2010

Düsseldorf (ots) - Hunderttausende lagern wie Strandgut auf
Europas Flughäfen. Eisenbahnen und Hotels sind überfüllt - und das
Regierungsflugzeug mit Kanzlerin Merkel und ihrem Stab landet auf der
Heimreise von Kalifornien statt in Berlin in Lissabon. Der
Vulkanausbruch in Island wird vielen Menschen noch lange in
Erinnerung bleiben - als Zeichen, dass technischer Fortschritt dort
seine Grenzen hat, wo die Natur ihre Gewalt ausspielt.

Es grenzt an ein Wunder, dass weltweit bisher kein einziger
Absturz eines Passagierflugzeuges bekannt ist, das zuvor durch eine
Wolke aus Vulkanasche geflogen war. Dabei sind die Vorstellungen, was
alles passieren kann, haarsträubend. Siliziumhaltige Asche schmilzt
in den Triebwerken und legt sich wie ein glasiger Film auf deren
Innenleben. Staurohre verstopfen und liefern keine Messdaten mehr ins
Cockpit. Die scharfen Asche-Kristalle schmirgeln Klarglas zu
Milchglas - die Flugkapitäne sind sozusagen blind. 1982 segelte ein
britischer Jumbo-Jet mit 263 Passagieren an Bord 7500 Meter tief auf
den Indischen Ozean zu. Alle vier Triebwerke waren ausgefallen - nach
14 Minuten gelang es den Piloten, zwei Motoren wieder anzuwerfen und
notzulanden.

Der wirtschaftliche Schaden, den der weitgehende Stillstand der
vergangenen Tage im europäischen Luftverkehr verursacht hat, ist
groß. Die Fluggesellschaften verdienen am Boden kein Geld, der Handel
wartet vergeblich auf schnell verderbliche Waren. Flugzeuge, die
gefährdete Regionen durchflogen haben, müssen aufwändig technisch
überprüft werden. Passagiere versäumen Termine, erleben Ärger statt
Urlaubsfreude. Nur: all das ist zu verschmerzen, so lange durch
Vorsorge Katastrophen verhindert werden können.

Die bange Frage lautet: Welche Schäden bleiben zurück nach dem
Ausbruch des isländischen Vulkans mit dem unaussprechlichen Namen?
Die zumindest zum heutigen Zeitpunkt beruhigende Antwort lautet:
Dauerhafte Auswirkungen auf unser Klima sind nicht zu erwarten -
dafür war der Ausbruch nicht heftig genug. Ebensowenig ist mit
Feinstaub-Gefahr aufgrund des Ascheregens zu rechnen. Die Wolke
befindet sich in so großer Höhe, dass auch die Sonne nicht verdunkelt
wird - der Sommer kann also aller Voraussicht nach ungehindert
stattfinden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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