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Neue OZ: Kommentar zu Affären / Kirchen / Missbrauch

Geschrieben am 08-03-2010

Osnabrück (ots) - Verjährungsfrist abschaffen

Runder Tisch und Sonderaufklärer, Hotlines und Polit-Debatten -
all dies mag seinen Sinn haben, wenn es um Missbrauch von Kindern in
Schulen und Heimen, Kirchen und Vereinen oder natürlich auch zu Hause
geht. Aber zugleich lenkt es ab vom Kern der Dinge: dem individuellen
Leid. Verursacht von einzelnen Tätern. Und die gehören, weit weg von
allen Runden Tischen, vor Gericht und in aller Härte bestraft.

Es ist schwer nachvollziehbar, wieso etwa die katholische Kirche
einen Fall aus dem Jahr 1999 erst jetzt ans Licht bringt. Vorher
hielt sie die Sache zurück, im Interesse der Familie, wie sie nun
meint. Diese Haltung ist grundverkehrt. Auch die Direktive, solche
Fälle erst intern zu klären, ist starker Tobak. Zumal es der
Verjährung Vorschub leistet, wenn nach Jahren des Schweigens erst
einmal über Jahre geprüft wird - und ganz plötzlich die Sache zu
lange her ist.

Es fällt auf, dass die große Mehrzahl zuletzt bekannt gewordener
Fälle alt ist, die Täter oft tot sind. Und was kam danach? Auch wenn
in den 70er-, 80er-Jahren ein Wandel mit Blick auf Gewalt in der
Erziehung Einzug hielt: Dass sich die Menschheit gerade bei sexuellen
Verfehlungen urplötzlich gebessert hat, erscheint unwahrscheinlich.

Es wird also nicht bei alten Fällen bleiben. Sobald die Opfer die
Kraft dazu haben, gelangen auch Vorkommnisse aus jüngeren Jahren ans
Licht. Dann müssen die Täter wissen: Sie sind schuldig. Und ob sofort
oder später: Sie gehören bestraft. Die Verjährungsfrist bei
Missbrauch muss deshalb fallen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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