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Lausitzer Rundschau: International vorne Zu den Oscars und der deutschsprachigen Filmkunst

Geschrieben am 08-03-2010

Cottbus (ots) - Wenn es in Los Angeles heißt "Und der Oscar geht
an . . . " , sitzen zunehmend mehr deutschsprachige Filmschaffende in
den Reihen des "Kodak Theatre". 14 Nominierungen für
deutschsprachige Künstler und deutsche Produktionen gab es in diesem
Jahr. Hätte jemand in den 1980er-Jahren erzählt, dass dies 2010
einmal der Fall sein würde, er wäre wohl ausgelacht worden.
Nominierungen für die begehrten Goldjungs galten damals als große
Ausnahme. Streifen wie "Die Blechtrommel" oder "Das Boot" gehörten zu
einem mehr als exklusiven Klub. Ein Defa-Streifen wurde nur einmal
für den Oscar nominiert: 1977 konnte sich Frank Beyer für "Jakob der
Lügner" freuen.
Doch die deutschsprachige Filmlandschaft hat sich in den vergangenen
zwei Jahrzehnten fundamental gewandelt. Der Oscar für Christoph Waltz
als bester Nebendarsteller in der Potsdam-Babelsberger Produktion
"Inglourious Basterds" beweist das. Denn lange gab es in der
Bundesrepublik und in Österreich nur zwei Arten von Filmen.
Da war einerseits das kopflastige Autorenkino. In den 1960er- und
1970er-Jahren namentlich vertreten durch Regisseure wie Alexander
Kluge, Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder. Die bekamen zwar
international gute Kritiken, fanden aber selten das ganz große
Publikum. Ihren Werken standen andererseits Streifen gegenüber, auf
die das Prädikat "Kunst" nicht zutrifft: Sie waren Unterhaltung der
seichtesten Art - Schwänke, Klamotten, Heimatfilme. Die fanden
durchaus viele Zuschauer, wurden jedoch international ignoriert.
Das deutschsprachige Kino der Gegenwart hat sich nun zwischen diesen
Polen platziert. Und die Filmschaffenden haben dabei ein
erstaunliches Gefühl für ihr Publikum bewiesen. Sie wollen die Massen
ansprechen, jedoch dafür ihren Kunstbegriff nicht über Bord werfen.
"Das weiße Band" mixt Thriller-Elemente mit historischer
Gesellschaftsanalyse. Und "Inglourious Basterds" zeigt, dass auch
eine Groteske zu erstaunlichen Aussagen über die Zeit des
Nationalsozialismus kommen kann.
Fast jährlich dürfen jetzt bei der Oscar-Verleihung die Daumen
gedrückt werden. Der deutschsprachige Film hat es zu internationaler
Größe geschafft. Nicht nur aus Sicht des Kritikers, sondern auch aus
dem Blickwinkel des Publikums weltweit, das die Werke annimmt.
Zugleich scheinen die Filme ebenfalls dem Trend der Oscar-Juroren
entgegenzukommen, wieder mehr für gehaltvolle Streifen zu stimmen.
Die Zeit, als Blockbuster wie "Titanic" und "Herr der Ringe" -
technische Meisterleistungen, aber inhaltlich Luftnummern - die
Trophäen selbst für die wichtigsten Kategorien "Bester Film" und
"Beste Regie" abräumten, scheinen erst einmal vorbei zu sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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