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RNZ: Außenseiter - Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Guido Westerwelle.

Geschrieben am 26-02-2010

Heidelberg (ots) - Es gibt eine Geschichte über Guido Westerwelle:
Als Jugendlicher auf dem Schulhof soll er immer ein Außenseiter
gewesen sein. Vielleicht erklärt eine solche frühe "Grenzerfahrung"
diese Überspitztheit, die der Politiker Westerwelle heute zeigt. Er
ist einer, der immer um Aufmerksamkeit kämpfen musste. Mit der
Politik hat er dafür einen Weg gefunden - und reagiert nun erst mit
schrillen Tönen und dann trotzig. Weil ihm das einzige Thema der
"Marke FDP" - die Steuersenkung - abhanden zu kommen droht, und weil
er weder von seiner Chefin Merkel, noch von der Mehrheit der Wähler
geliebt wird. Und das, obwohl er doch alles erreicht hat, was man als
Chef einer Minderheitenpartei erreichen kann: Außenminister,
Parteichef, Vize-Kanzler.
Skurril dabei ist, dass der Liebesentzug nichts aussagen muss über
den Erfolg seiner Partei. Mit seiner viel zu schrillen
Hartz-IV-Polemik polarisiert Westerwelle zwar, stößt aber inhaltlich
vor allem bei den FDP-Wählern auf breite Zustimmung. Das könnte sich
bei der NRW-Wahl im Mai auszahlen. Sollte es Westerwelle gelingen,
Schwarz-Gelb an Rhein und Ruhr zu halten, wird sein Ego noch etwas
mehr anschwellen. Dann hätte er es mal wieder allen gezeigt! Wenn
nicht, dürfte ihn Merkel, die verbale Kraftmeier um sich ohnehin
nicht duldet, dort stehen lassen, wo er früher auf dem Schulhof auch
stand: im Abseits.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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