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Rheinische Post: Strategie-Wechsel

Geschrieben am 26-01-2010

Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz

Stärker rein, um schneller raus zu kommen - dieser Grundansatz der
neuen Afghanistan-Strategie von US-Präsident Barack Obama hat auch
die Kanzlerin inspiriert. Die Zahl der deutschen Ausbilder wird
nahezu vervierfacht und kommt nun in Dimensionen, die die USA seit
langem verlangen.
Freilich birgt der Strategiewechsel auch Schattenseiten. So ist
schwer erklärlich, warum die gerade noch zum "Raushauen" bedrohter
Kameraden dringend nötige Schnelle Eingreiftruppe plötzlich
überflüssig sein soll. Offensichtlich will sich die Kanzlerin auf die
zusätzlichen US-Soldaten verlassen, die im Norden, also im deutschen
Kommandobereich, für Ordnung sorgen sollen. Anfangs trat Berlin noch
dem Verdacht entgegen, die Amerikaner kämen, weil es die Deutschen
alleine nicht schafften. Nun signalisieren die Deutschen, dass sie es
nicht einmal mehr alleine schaffen wollen.
Hinzu kommt ein Wagnis: Statt punktuell gegen Gewalt vorzugehen,
sollen die Deutschen in der Fläche Präsenz zeigen. Schwer gepanzert
können sie die Sympathie der Afghanen nicht gewinnen, aber
ungeschützt werden sie zur leichten Beute für Taliban. Hoffentlich
müssen sie den Strategiewechsel nicht mit Verwundung und Tod
bezahlen.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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