(Registrieren)

WAZ: Bagatellkündigungen - Keine Kleinigkeit. Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Geschrieben am 29-12-2009

Essen (ots) - Bagatellkündigung, das haben wir lernen müssen, ist
ein Begriff mit dem Schwergewicht auf dem zweiten Teil. Kündigung
bedeutet: Da verliert einer seine Arbeit. Vielleicht auch seine
Würde, mit Sicherheit aber den Glauben an die Gerechtigkeit.
Das sollte man nicht vergessen bei einer populären Diskussion, die
inzwischen viele Ansatzpunkte umfasst, bei der aber auch so mancher
einfach mal seinen Senf dazutut.
Letztlich stehen sich wieder mal zwei Systeme gegenüber, und
ziemlich unversöhnlich. Im Strafrecht gibt es den Begriff des
Mundraubs. Wer Hunger hat und einen Apfel klaut, wird vom Gesetz
anders behandelt als ein Bankräuber. Im Arbeitsrecht gibt es so etwas
nicht. Schon der Verdacht reicht aus, um einen Angestellten
rauszuwerfen.
Da geht es dann auch mal ganz konkret um eine Frikadelle, die beim
Büffet fehlt, oder einen Pfandbon, dessen Herkunft zweifelhaft ist.
Warum in solchen Fällen nicht erstmal der übliche Katalog
herangezogen wird, also ins Gebet nehmen, Verwarnung, Abmahnung, ist
schleierhaft. Dass gleichzeitig Manager, die Milliarden in den Sand
setzten, mit hohen Abfindungen herauskomplimentiert werden, ist auch
nicht hilfreich. Letztlich müssen Recht und Gerechtigkeit
harmonisiert werden. Auch das ist wahrlich keine Kleinigkeit.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

244406

weitere Artikel:
  • WAZ: Westerwelle und Afghanistan - Unsortiert nach London. Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - In der Afghanistan-Frage eine gute Figur zu machen, ist inzwischen unmöglich. Das Knäuel, in das sich der Westen am Hindukusch verstrickt hat, wird so schnell niemand entwirren. Deshalb muss man aber nicht derart unsortiert zu Werke gehen, wie die Bundesregierung. Merkels Dauer-Schweigen und Guttenbergs Endlos-Schleifen waren zuletzt schon schwer genug übereinander zu bringen. Jetzt meldet sich auch noch der Außenminister mit einer Boykott-Androhung zu Wort - und zieht sie einen Tag später wieder zurück. Hat er denn vorher mehr...

  • WAZ: Brite in China hingerichtet - Schrecklicher Alltag. Kommentar von Jutta Lietsch Essen (ots) - Chinas Behörden haben auf die ausländische Kritik am Todesurteil gegen Akmal Shaikh scharf reagiert: Von "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" war die Rede und von heuchlerischen Vorwürfen, die "die schwarze Erinnerung an den Opiumkrieg" zurückbrächten, mit dem die Briten China vor mehr als 100 Jahren gezwungen hatten, das Rauschgift ins Land zu lassen. Solche Argumente appellieren an das Nationalgefühl der Chinesen und lenken vom eigentlichen Skandal ab: von der Willkür, mit der Chinas Gerichte täglich über Leben mehr...

  • Westfalenpost: Gnadenloser Gigant Hagen (ots) - China vollstreckt ungerührt die Todesstrafe Von Eberhard Einhoff Vergebens war das Bemühen der britischen Regierung, vergebens waren die weltweiten Appelle: In China ist ein britischer Staatsbürger hingerichtet worden. Akhmal Shaik hat vor seinem Tod viel Aufmerksamkeit erfahren. Viel mehr als all die ungezählten, für uns namenlosen Menschen, die in China mit dem Tod bestraft werden. Der Staatsführung in Peking und ihrer Justiz scheint der Tod des Briten, dem Drogenschmuggel zur Last gelegt worden war, als Exempel wichtig mehr...

  • Rheinische Post: Das mutige Urteil von Kleve Kommentar Von Jürgen Stock Düsseldorf (ots) - Ein Urteil schreibt Rechtsgeschichte: Zum ersten Mal hat ein deutsches Gericht den Anstifter eines sogenannten Ehrenmordes überführen und zu lebenslanger Haft verurteilen können. Schon in etlichen vorangegangenen Mordprozessen, in denen männliche Angehörige islamischer Familien Schwestern und Töchter für ihren westlichen Lebenswandel mit dem Tod bestraften, gab es deutliche Anhaltspunkte, dass die Tat vom Familienoberhaupt gebilligt, wenn nicht sogar angeordnet wurde. Doch die Mauer des Schweigens schützte bislang mehr...

  • Rheinische Post: Die Rabatte bleiben Kommentar Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Die Abwrackprämie hat jeden Bundesbürger 62 Euro gekostet. Fünf Milliarden Euro, um den Verkauf von zwei Millionen Autos anzukurbeln. Rückblickend wirft die größte Subvention der deutschen Wirtschaftsgeschichte zwei Fragen auf. Erstens: War das gerecht? Nein. Stahlkonzerne, Zeitarbeitsfirmen, Maschinenbauer und Einzelhändler leiden auch unter der Krise - vom Mittelstand, der kaum noch Kredite bekommt, ganz zu schweigen. Ihnen wurde nicht annähernd so intensiv geholfen. Auch aus Kundensicht ist es ungerecht, dass die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht