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WAZ: Fünf Jahre Hartz IV-Reform - Klischees und Fakten - Leitartikel von Frank Stenglein

Geschrieben am 15-12-2009

Essen (ots) - Oft sind Klischees wirkungsmächtiger als Fakten. Die
Hartz-IV-Reform ist dafür ein klassisches Beispiel. Dilettantisch
kommuniziert, radikal angefeindet, halbherzig verteidigt, und
obendrauf dieser harsche Name - kein Wunder, dass sich in der
Öffentlichkeit ein Bild des Grauens festgesetzt hat. Dabei ging
unter, dass die Reform in Teilen durchaus erfolgreich war.
Langzeitarbeitslose erhielten vor Hartz IV Arbeitslosenhilfe und
wurden viel zu oft ihrem Schicksal überlassen, Sozialhilfe war häufig
eine reine Ruhigstellung. Hatte das etwas mit Menschenwürde zu tun
oder war es nicht vielmehr Ausdruck von Gleichgültigkeit? Dass die
Gesellschaft als Gegenleistung für Hilfe umfängliche
Arbeitsbereitschaft erwartet, ist keinesfalls unverschämt. Die
Unterstützung muss ja jemand erarbeiten. Es sollte aber auch im
Interesse der Betroffenen liegen, denn fürs Selbstwertgefühl ist
(fast) jede Arbeit besser als gar keine.
Die Philosophie, Hilfe aus einer Hand anzubieten und diese mit
Nachdruck zu versehen, war jedenfalls richtig. Allerdings stimmt
auch, dass es im Detail Fehler gab, etwa das niedrige, jüngst nach
oben korrigierte Schonvermögen. Hartz IV ist insoweit eine
Dauerbaustelle - eine notwendige.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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