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RNZ: 1984 war gestern

Geschrieben am 15-12-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
George Orwells "1984" war gestern. In Zeiten des Terrors haben sich
die Menschen in den westlichen Industriestaaten längst daran gewöhnt,
in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden. Das Finanzamt schaut ihre
Konten an, seit Neuestem dürfen das auch amerikanische Behörden.
Fliegt ein Europäer wiederum in die USA, werden seine persönlichen
Daten ebenfalls im Vorfeld übermittelt. Und seit 2008 darf "Papa
Staat" auch noch dabei sein, wenn sich ein Europäer ein Buch im
Internet kauft, die Sprechstunde für Prostatapatienten anklickt oder
mit der Großmutter in Warnemünde per Handy telefoniert. Das aber geht
den Staat nichts an. Rein gar nichts.
In Folge der Anschläge vom 11. September 2001 will dieser Staat
plötzlich alles wissen. Er speichert deshalb schon einmal vorrätig
die virtuellen Bewegungsdaten seiner Bürger, falls sich hinter dem
Besuch beim Online-Kaufhaus vielleicht die Bestellliste für eine
selbst zu bastelnde Bombe verbirgt. Dass dieser potenzielle
Bombenleger aber ein Einfaltspinsel sein müsste, weil er doch zur
Spurenverwischung eine nicht registrierte Prepaid-Karte für seine
Bestellung verwenden könnte - das interessiert den Staat nicht. Er
will sammeln. Die Karlsruher Richter können dem Einhalt gebieten. Und
"1984" umschreiben.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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