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Paritätischer Wohlfahrtsverband: Deutschland zerrissener als je zuvor

Geschrieben am 15-12-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt
vorgestellten Armutsquoten warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband
vor massenhafter Verarmung und der Verödung ganzer Regionen in
Deutschland und übt dabei scharfe Kritik an dem geplanten
Wachstumsbeschleunigungsgesetz. In Folge der Wirtschafts- und
Finanzkrise werde sich die Situation dramatisch verschärfen, sollte
die Regierung nicht unverzüglich aktiv, nachhaltig und konsequent
Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut ergreifen.

"Deutschland steht vor einer Zerreißprobe. Wenn wir nicht sofort
und massiv gegensteuern, wird der Teufelskreis der Armut in vielen
Landstrichen nicht mehr aufzuhalten sein", warnt Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Ohne gezielte Maßnahmen der
Armutsbekämpfung werde mittelfristig jede Grundlage für eine gute
ökonomische Entwicklung in den betroffenen Regionen zerstört. "Was
wir brauchen ist die nachhaltige Verknüpfung von Wirtschafts- und
Sozialpolitik mit der gezielten Förderung von Regionen", fordert
Schneider. "Das Geld muss dahin gehen, wo es auch wirklich gebraucht
wird und das ist in armen Haushalten und armen Regionen."

Scharfe Kritik übt der Verband in diesem Zusammenhang am
Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das Freitag im Bundesrat beraten
wird. "Der vorliegende Gesetzentwurf ist armutspolitisch ignorant,
sozial ungerecht und wirtschaftspolitisch wirkungslos.
Steuergeschenke an Hoteliers und Erben sowie zusätzliche Belastungen
für Länder und Kommunen sind das Letzte, was wir in dieser Situation
brauchen", kritisiert Schneider, "Wer nachhaltiges Wachstum will,
darf Erziehungsberatungsstellen, Schulen und Altenclubs nicht kaputt
sparen."

Als Maßnahmen im Rahmen einer Anti-Armuts-Agenda fordert der
Verband die Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze auf 440 Euro und die
Einführung eines eigenen bedarfsgerechten Kinderregelsatzes sowie den
Ausbau der erzieherischen Infrastruktur vor Ort. Zudem sei der Ausbau
öffentlich geförderter, dauerhafter und
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zwingend erforderlich.
"Wir dürfen die Dinge nicht länger laufen lassen und nur auf die
Kräfte des Marktes hoffen. Steuergeschenke allein schaffen keine
Arbeitsplätze", so Schneider.

Weitere Informationen unter: www.armutsatlas.de .

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24 636 305, pr[at]paritaet.org


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