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Neue Westfälische: KOMMENTAR Afghanistan-Einsatz Trauerspiel DIRK MÜLLER

Geschrieben am 06-09-2009

Bielefeld (ots) - Wird Deutschlands Sicherheit am Hindukusch
verteidigt? Oder wird sie nicht eher gefährdet? Je länger der
Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan dauert, um so stärker wachsen
Zweifel am Sinn des Engagements.
Bisher konnten sich die Deutschen immerhin als solidarischer Partner
einer internationalen Mission fühlen; seit dem von der Bundeswehr
initiierten umstrittenen Luftschlag gegen zwei entführte Tanklastzüge
mit Dutzenden von Todesopfern gilt das nicht mehr. EU-Nachbarn und
Verbündete wie Frankreichs Außenminister Bernhard Kouchner oder
Schwedens Carl Bildt verurteilen das deutsche Vorgehen. Und während
Bundesverteidigungsminister Jung noch hartnäckig ausschließlich
Taliban-Kämpfer als Opfer identifiziert, besucht NATO-Kommandeur
McChrystal bereits verletzte afghanische Kinder in den Krankenhäusern
der Umgebung. Was für ein Trauerspiel!
Der Sündenfall für unser Land war nicht die Anforderung von
Luftunterstützung im Kampf mit den Taliban um Treibstoffnachschub.
Solche eskalierenden Ereignisse sind bei einer Verwicklung in
kriegerische Auseinandersetzungen mit zu allem entschlossenen Gegnern
kaum zu vermeiden.
Die sich möglicherweise noch katastrophal auswirkende Fehlleistung
deutscher Militärpolitik ist der Feldzug selbst. Er wird von der
Bundesregierung in einem beispiellosen verbalen Eiertanz vor der
deutschen Öffentlichkeit als lediglich militärische Absicherung
zivilen Wiederaufbaus verschleiert. Doch was sind Gefechte und
Luftangriffe, was sind getötete Kombattanten wie Zivilisten anderes
als Krieg?
Altkanzler Gerhard Schröder hat sich am Wochenende ein "raus aus
Afghanistan" entlocken lassen. Er hat Deutschland vor einer
Verwicklung in den Irak-Krieg bewahrt. Und jetzt hat er wieder Recht.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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