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RNZ: Fehlgeleitet

Geschrieben am 06-09-2009

Heidelberg (ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Debatte über den Luftangriff auf einen Tanklaster in
Afghanistan:
"Es ist kaum eine Woche her, dass der Isaf-Kommandeur Stanley
McChrystal seine neue Richtlinie vorstellte, wie mit den
Aufständischen in Afghanistan umzugehen sei. Eine Schlüsselstelle
darin beschreibt, wie "fehlgeleitete" Aktionen, die zum Tod von
Zivilisten führen, mehr und mehr Afghanen in die Reihen der Taliban
drängen. Nun haben ausgerechnet die Deutschen in Kundus, bislang
nicht als Rambos bekannt, vermutlich genau das getan.
Noch sind viele Fragen offen. Aber die Anzeichen mehren sich, dass
eben doch zahlreiche Zivilisten ums Leben kamen - was
Verteidigungsminister Jung eilig und kategorisch ausschloss. Es ehrt
ihn, dass er sich hinter seine Truppe stellen will, die oft genug
über mangelnde Unterstützung klagt. Aber die Frage, ob ein auf einer
Sandbank festsitzender Tanklaster wirklich eine "Gefahr im Verzug"
ist, muss gestellt werden. Auch Kommunikationsdefizite zwischen
deutschen und US-Stäben gehören aufgezeigt und beseitigt.
Schon heute lehnt die Merheit der Bürger den Einsatz in Afghanistan
ab. Mit einer weiteren Verschleierungstaktik - wie bei der Diskussion
um das simple Wort "Krieg" - hilft die Bundesregierung weder sich
noch den Soldaten vor Ort. Wenn sie vom Sinn des Einsatzes überzeugt
ist, muss sie das begründen, vor dem Parlament und auch im Wahlkampf.
Und dazu gehört mehr als die Phrase von unserer Freiheit, die am
Hindukusch verteidigt werde."

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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