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Südwest Presse: Kommentar zu Opel

Geschrieben am 25-08-2009

Ulm (ots) - Gewöhnlich vermeidet die Bundeskanzlerin, sich in
komplexen Fällen politischer Willensbildung allzu früh festzulegen.
Diesem Grundsatz, der Angela Merkel bisher durchaus zum Vorteil
gereicht hat, ist sie in der Debatte um die Zukunft von Opel untreu
geworden. Erst entschied sie sich dafür, Staatshilfen zur Rettung des
deutschen Autobauers einzusetzen, dann schlug sie sich öffentlich auf
die Seite des russisch-kanadischen Kaufinteressenten Magna.
Man tut der CDU-Chefin gewiss nicht unrecht, wenn man ihr neben dem
löblichen Interesse, Industriestandorte und Arbeitsplätze in
Deutschland zu sichern, auch ein wahltaktisches Motiv unterstellt.
Sich im Vorfeld des 27. September von den Opelanern als Heldin
umjubeln zu lassen wie einst Gerhard Schröder beim Baukonzern
Holzmann - dieser Versuchung konnte die Kanzlerin nicht widerstehen.
Dass sie damit zum Spielball mächtiger Interessen diesseits und
jenseits des Atlantiks wurde, politischen wie wirtschaftlichen, muss
sie nun zur Kenntnis nehmen. Angela Merkel hat beim Pokern um Opel
vorzeitig ausgereizt und ihr Blatt ungeschützt auf den Tisch gelegt.
Jetzt sind andere am Zug, und die scheren sich weder um die Sorgen
der Beschäftigten in der Bundesrepublik noch um deutsche Steuergelder
- um das Kalkül von Wahlkämpfern gleich gar nicht. Nur einmal hat
sich die Kanzlerin zu weit vorgewagt. Schon sitzt sie in der Falle.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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