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Mitteldeutsche Zeitung: Afghanistan / Amin Farhang warnt Deutsche vor Rückzug aus dem Land

Geschrieben am 18-08-2009

Halle (ots) - Der langjährige afghanische Minister
für Wiederaufbau, Wirtschaft sowie Handel
und Industrie, Amin Farhang, hat die Deutschen
vor einem Rückzug aus Afghanistan gewarnt.
"Ob die Deutschen bleiben oder gehen,
das ist ihre Angelegenheit", sagte er
der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) am Vorabend
der Präsidentschaftswahl. "Aber falls
Afghanistan wieder den Terroristen überlassen
wird, dann werden Europa, Amerika und
Russland vom internationalen Terrorismus
erfasst. Wir werden nicht viel verlieren,
weil wir schon sehr viel verloren haben.
Doch nach 17 Jahren ernten die westliche
Welt und Pakistan den Bumerang dieser
verfehlten Politik. Der Otto-Normal-Verbraucher
auf der Straße versteht das kaum. Deshalb
muss die Politik handeln - und zwar sehr
nüchtern und emotionslos." Farhang fügte
mit Blick auf den Einsatz hinzu: "Man
hört von verschiedenen ausländischen Verantwortlichen
unterschiedliche Meinungen, die oft weit auseinander
gehen. Es muss endlich eine richtige Koordination
geben."
Der frühere Generalinspekteur der
Bundeswehr und Vorsitzende des Nato-Militärausschusses,
Harald Kujat, kritisierte die Bundesregierung
wegen ihres Umgangs mit dem Einsatz. "Was
wir hören, sind die ständig gleichen Worthülsen",
erklärte er der "Mitteldeutschen Zeitung".
"Das Thema wird unterdrückt. Es gibt ein
Schweigekartell." Zudem existiere "auf
der Ebene, auf der entschieden wird, ein
Defizit an Sachverstand, was die strategisch-operativen
Zusammenhänge betrifft". Dies gelte etwa
bei der Beurteilung der Lage in Nordafghanistan.
Kujat zeigte sich überzeugt: "Die Ereignisse
vor Ort werden zu einem Umdenken zwingen
im Sinne eines entschlosseneren Vorgehens
- so wie die Amerikaner das machen." Denn
sehr bald herrschten "im Norden ähnliche
Verhältnisse wie im Süden oder im Osten".

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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