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Südwest Presse: Kommentar zu Guttenberg

Geschrieben am 12-08-2009

Ulm (ots) - Wenn der Wirtschaftsminister von der CSU seinen
Entwurf für ein neues Insolvenzrecht nur deshalb von einer
Anwaltskanzlei schreiben ließ, um der Justizministerin von der SPD
aus wahltaktischen Gründen zuvorzukommen, dann war Karl-Theodor zu
Guttenberg nicht nur schlecht beraten - er hat auch Steuergelder
verschwendet.
Zwar hat die Bankenkrise der Politik auferlegt, neue Instrumente zur
Rettung von Kreditinstituten zu schaffen; doch war seit Wochen klar,
dass der Bundestag vor der Wahl am 27. September gar nicht mehr über
die Vorschläge der streitenden Minister beraten kann. Guttenbergs
Vorwitz diente also der eigenen Profilierung auf Kosten der
SPD-Kollegin, nicht aber der Sache selbst.
Bei dieser Gelegenheit muss diskutiert werden, wie viel externe
Beratung sich eine Regierung leisten darf. Bereits bei der Affäre um
die lange verschwiegene Tätigkeit von Lobbyisten in Bundesministerien
wurde die wachsende Abhängigkeit des Staates von Interessen
offenkundig, die nicht immer am Gemeinwohl orientiert sind, um es
vorsichtig zu formulieren.
Auf diesen durchaus bedrohlichen Einfluss hat nicht zuletzt der
Präsident des Bundesverfassungsgerichts hingewiesen. Wenn nun private
Anwaltskanzleien komplette Gesetze formulieren, weil die
Bundesregierung angeblich nicht über genug eigenen Sachverstand
verfügt, stellt sich erst recht die Frage nach der Legitimität und
Transparenz von Politik.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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