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Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu: Kampf gegen Piraten

Geschrieben am 09-08-2009

Rostock (ots) - Politiker neigen dazu, nach Geiselnahmen,
Amokläufen und anderen Katastrophen die große Keule zu schwingen. Ein
Reflex, der auch Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung eigen
ist. Kaum dass die Seeleute der entführten "Hansa Stavanger" wieder
festen Boden unter den Füßen haben, strafft Jung die Muskeln und
poltert, die Bundeswehr sollte zugreifen dürfen, wenn Seeräuber
deutsche Schiffe kapern. Zumal es mit dem KSK eine Eingreiftruppe
gibt, die auf Geiselbefreiungen im Ausland trainiert ist. Es müsste
nur die Verfassung verändert werden, um die Kameraden in Marsch zu
setzen. Doch auch fern der Heimat gilt, der Bundeswehr obliegen keine
Polizeiaufgaben. Das Grundgesetz zieht aus gutem Grund hier eine
klare Trennlinie. Denn Politiker nutzen in Wahlkampfzeiten gern
emotionalisierte Situationen, um verfassungsrechtliche Bedenken vom
Tisch zu fegen.
Die Armee macht im Rahmen der Anti-Piraten-Operation "Atalanta" einen
respektablen Job. Absoluten Schutz vor Piraten gibt es aber nicht.
Die "Scheckbuch-Diplomatie" mit Verbrechern ist so lange notwendig,
bis auf politischer Ebene effizienter die Ursachen der Piraterie ins
Visier genommen werden. Länder wie Somalia brauchen Entwicklungs- und
Aufbauhilfen. Auf diesem Feld sollte Minister Jung streiten, statt
mit den Muskeln zu spielen.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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