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RNZ: Auf Raten

Geschrieben am 29-07-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Es verhält sich, wie fast jedes Mal bei den so genannten politischen
Skandalen: Ulla Schmidt stolpert nicht darüber, dass sie ihre
dienstlichen Möglichkeiten sehr weit ausgelegt hat. Sie stolpert
mitten im Wahlkampf, weil sie ein miserables Krisenmanagement
betrieben hat. Es wäre weitaus weniger schlimm für die
Gesundheitsministerin gewesen, hätte sie dazu gestanden, dass sie
ihren Dienstwagen aus Gründen der Bequemlichkeit nach Spanien bringen
ließ. Eine kleine Entschuldigung, so etwas wie Einsicht - die Sache
wäre erledigt.
So aber konstruierte Schmidt Begründungen, die schlichtweg hanebüchen
klingen. Weil sie jeglichger praktischer Lebenserfahrung
widersprechen. Schmidt trieb damit ihre Partei, die SPD, in die
unmögliche Situation, ihr beistehen zu müssen, obwohl sich beide
dadurch nur schaden. Frank-Walter Steinmeier hat hier das einzig
Richtige getan, und Schmidt aus der Schusslinie genommen. Wobei die
Sprachregelung "bis zur Klärung der Vorwürfe", pure
Vernebelungstaktik ist. Denn da hat Schmidt völlig Recht: Juristisch
ist ihr vermutlich nichts vorzuwerfen. Es geht um Anstand, um das
nötige Fingerspitzengefühl. Und das ließ die Gesundheitsministerin
komplett missen. Schmidts Rauswurf aus dem Schattenkabinett ist ein
Abschied auf Raten.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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