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RNZ: Funke des Protests - Kommentar zu den Demonstrationen im Iran Von Christian Altmeier

Geschrieben am 17-07-2009

Heidelberg (ots) - Das Kalkül des Regimes in Teheran, dass die
Proteste nachlassen und irgendwann gänzlich zum Erliegen kommen, ging
offensichtlich nicht auf. Zu groß ist der Unmut in weiten Teilen der
Bevölkerung über den Wahlbetrug und der Hass auf Präsident
Ahmadinedschad. Daher genügte bereits ein Funke - wie das
regimekritische Freitagsgebet von Ex-Präsident Rafsandschani - um das
Feuer des Protestes erneut zum Lodern zu bringen. Antworten die
Mullahs mit noch härterer Repression, büßen sie weitere Legitimät
ein. Dieser Teufelskreis könnte letztlich zum Sturz des Regimes
führen.
Allerdings fehlt der Opposition nach wie vor ein klares Ziel. In
Rafsandschani hätte sie zwar sicherlich einen offensiveren Anführer,
als Mussawi dies bislang war. Doch ist auch der frühere Präsident ein
Teil des Systems, der keinesfalls den Gottestaat beseitigen will. Er
betreibt lediglich den Abgang seines Erzfeindes Ahmadinedschad - den
er wohl gerne beerben würde. Möglicherweise schielt er sogar auf den
Posten des geistlichen Führers Khamenei, der einen Sturz seines
Schützlings Ahmadinedschad wahrscheinlich ebenfalls nicht überstehen
würde. Ob sich die Protestbewegung aber derart kanalisieren lässt -
oder ob sie im Laufe der Zeit deutlich weitergehende Ziele entwickelt
- wird sich erst noch zeigen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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