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Mitglieder- und Spendenentwicklung beim BUND zeigt: Umweltschutz trotz Wirtschaftskrise hoch im Kurs

Geschrieben am 14-07-2009

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) wird inzwischen von fast 480 000 Bürgerinnen und Bürgern
finanziell unterstützt. Das ist ein leichtes Plus gegenüber dem
Vorjahr. Für seine umweltpolitische Arbeit erhielt der Verband im
letzten Jahr rund 14 Millionen Euro. Der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger nannte bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 als Ziel
seines Verbandes, in den kommenden zwei Jahren die Marke von einer
halben Million Mitglieder und Förderer erreichen zu wollen.

Weiger: "Die positiven Mitglieder- und Spendenzahlen belegen, dass
die Bevölkerung sehr wohl daran interessiert ist, dass der Natur- und
Umweltschutz in der Wirtschaftskrise nicht hinten runter fällt. Wie
wichtig die Öffentlichkeit die Energie- und Klimapolitik nimmt, hat
die Debatte um das AKW Krümmel erneut deutlich gemacht. Umweltpolitik
ist kein Nischenthema. Deutschlands Zukunftsfähigkeit hängt
entscheidend davon ab, ob der Schutz unserer Lebensgrundlagen zur
Kernaufgabe von Politik und Wirtschaft wird."

Der weitaus größte Teil der BUND-Einnahmen - rund 10 Millionen
Euro - floss in den direkten Natur- und Umweltschutz. Davon wurden
knapp sieben Millionen für die Fach- und Lobbyarbeit, für
Flächenkäufe, Informationsmaterial, Aktionen sowie Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben. Der Anteil der Verwaltungskosten
beim BUND beträgt lediglich 5,6 Prozent der Gesamtausgaben.

Rund 3,3 Millionen Euro der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen
leitete der BUND-Bundesverband an seine 16 Landesverbände weiter.
Dort werden diese Mittel satzungsgemäß für den Natur-, Arten- und
Umweltschutz, für Fach- und Informationsarbeit sowie Umweltbildung
eingesetzt. Ein großer Teil der Facharbeit des BUND leisten
ehrenamtliche Gremien. Für deren Betreuung wurden knapp 480 000 Euro
aufgewendet. Zur Information und Betreuung seiner Mitglieder sowie
von Kreis- und Ortsverbänden gab der Verband 474 000 Euro aus.

Aus Anlass der Vorstellung seines Jahresberichts zog der BUND auch
eine Bilanz von vier Jahren Großer Koalition. Positivpunkte der
schwarz-roten Regierung seien die Übertragung von 125 000 Hektar
bundeseigener Flächen aus dem Nationalen Naturerbe an Bundesländer,
Umweltverbände und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Anerkannt
werde auch, dass die naturschutzrechtliche Sicherung des
Biotopverbundes entlang der früheren innerdeutschen Grenze - das so
genannte "Grüne Band" - vorangebracht worden sei. Beim Schutz
bedrohter Tiere und Pflanzen, von Wäldern, Feuchtgebieten und Mooren
gebe es hingegen weiter Nachholbedarf. Bundesumweltminister Sigmar
Gabriel erhielt Lob für sein Engagement gegen
AKW-Laufzeitverlängerungen und Agrarministerin Ilse Aigner für das
Verbot des Anbaus des Gentech-Maises MON 810. Positiv bewertete der
BUND auch die neue Kennzeichnung "ohne Gentechnik" für Lebensmittel
tierischer Herkunft wie Milch, Fleisch und Eier.

In der Energie- und der Klimapolitik sei die Große Koalition weit
hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben. Weiger: "Leider ist die
Bundesregierung vorwiegend Stichwortgebern aus den Stromkonzernen
gefolgt, anstatt die Energieversorgung zukunftssicher zu machen. Die
Union und die Bundeskanzlerin mögen Atomstrom, auch wenn bayerische
CSU-Politiker den radioaktiven Abfall auf keinen Fall in ihrem
Bundesland gelagert sehen wollen. Das lässt sich beim besten Willen
nicht als verantwortungsvolle Politik bezeichnen."

Die zweite Halbzeit der Großen Koalition sei von einer Finanz- und
Wirtschaftskrise geprägt worden, auf die die Bundesregierung kaum
geeignete Antworten gehabt habe. Lediglich 13 Prozent der Mittel zur
Krisenbewältigung seien dem Klima- und Umweltschutz zugeflossen. Für
ökologisch nachteilige Subventionen gebe die Bundesregierung hingegen
pro Jahr 40 Milliarden Euro aus. Als aktuelles Beispiel nannte Weiger
die Gewährung von jährlich rund 300 Millionen Euro zur Minderung der
Agrardieselkosten, von denen die in Schwierigkeiten geratenen
Milchbauern kaum profitierten.

Fünf Milliarden Euro Steuergelder habe die Bundesregierung der
Autoindustrie über Abwrackprämien zukommen lassen, ohne der Branche
Anreize zur CO2-Minderung zu geben. Auch die Reform der Kfz-Steuer
sei halbherzig gewesen, da sie Spritschlucker schone und nahezu alle
Dieselfahrzeuge entlaste. Insgesamt hätten die Konjunkturprogramme
der auf Ressourcenverschleiß fahrenden Wirtschaft suggeriert, alles
könne so weitergehen wie bisher und es gebe keine Rohstoff- und
Klimakrise. Der Union kreidete der BUND an, das Umweltgesetzbuch, das
Waldgesetz sowie das Energieeffizienzgesetz zum Scheitern gebracht zu
haben. Die Bundesregierung sei außerdem für verwässerte
Klimaschutzauflagen für die Autoindustrie und für Sonderregeln beim
Handel mit CO2-Zertifikaten für die Energiekonzerne verantwortlich.

Weiger: "Diese fünf Beispiele machen deutlich: Es ist schon einige
Zeit her, dass Angela Merkel Umweltministerin war. Wenn im
Wahlprogramm der Union steht, Deutschland soll beim Schutz des Klimas
Vorbild sein, dann müssen die Neubaupläne für Kohlekraftwerke
aufgegeben werden. Völlig inakzeptabel ist, dass im Verkehrssektor
nichts für den Klimaschutz getan wird. Tempolimits oder die
Abschaffung des Steuerprivilegs für Dienstwagen liegen außerhalb des
Horizonts der großen Parteien."

Den vollständigen BUND-Jahresbericht 2008 finden Sie im Internet
unter: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/sonstiges/
20090714_sonstiges_jahresbericht_2008.pdf

Eine Umwelt-Bilanz von vier Jahren Großer Koalition unter: http://
www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/sonstiges/20090714_sonst
iges_bilanz_rot_schwarz.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher,
Tel. 030-27586-425 bzw.
Katrin Riegger, BUND-Pressereferentin,
Tel.030-27586-464, presse@bund.net, www.bund.net


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