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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Wahlkampf im Internet

Geschrieben am 08-07-2009

Bielefeld (ots) - Wahlkampf im Internet - spätestens seit Barack
Obama ist auch in Deutschland angekommen, dass man in
Internetportalen wie Twitter, Studi-VZ und Facebook auf Stimmenfang
gehen kann. Mittlerweile tummeln sich fast alle Politiker aus
Deutschland in den Netzwerken. Das ist gut, aber verbesserungsfähig.
Laut einer Studie von Google Deutschland informiert sich etwa jeder
Dritte der unter 30-Jährigen »häufig« oder »sehr häufig« im Internet
über Politik. Das birgt ein ungeheures Potential.
Die Auftritte der Politiker in den Online-Netzwerken stecken
allerdings noch in den Kinderschuhen. Während US-Präsident Barack
Obama als Bewerber um das Präsidentenamt per Internet die Massen
mobilisierte, wirken die Auftritte deutscher Politiker im Netz fade
und ein wenig halbherzig.
Zugegeben - eine Marketing-Maschinerie, wie sie Obama in Gang setzte,
wäre in Deutschland (noch) undenkbar. Die zwei Milliarden E-Mails,
die er mit Hilfe von Adressdaten an Wähler verschickte, wären bei uns
schon aus Datenschutzgründen nicht möglich. Zum Glück.
Trotzdem können deutsche Politiker von Obama siegen lernen, denn er
hat es geschafft, Millionen Menschen für seine Sache zu gewinnen.
Indem er ihnen das Gefühl gegeben hat, in seinem Wahlkampf eine Rolle
zu spielen, an ihm teilzuhaben. Und mit seinem Charisma, das ihm -
und das ist nur ein Beispiel - bei seiner berühmten Tanzeinlage auf
You-Tube Millionen Klicks bescherte.
In Deutschland wirken die Profile der Politiker im Internet
überwiegend so spannend wie eine Wahlkampfveranstaltung in einer
Kleinstadt irgendwo in Deutschland. Bei You-Tube findet man
beispielsweise aufgezeichnete Reden von Kanzlerkandidat Frank-Walter
Steinmeier (SPD), wie man sie täglich in den Nachrichten sieht.
Damit kann man - mit Verlaub - keinen Jugendlichen hinter dem Ofen
hervorlocken. Auch die Profile bei Studi-VZ oder Facebook bieten
meist nur dürftige Anreize für Nutzer, auf der Seite zu verweilen. Es
genügt nicht, die Seiten mit den Partei-Homepages zu verlinken und
noch zwei, drei Hobbys in den Raum zu werfen. Jugendliche möchten
unterhalten und zum Mitmachen angeregt werden. Einfacher gesagt: Dem
deutschen Internet-Wahlkampf fehlt es an Pfiff und, was noch
schlimmer ist, an Inhalt.
Die Parteien sollten am Ball bleiben, sollten keine Angst vor der
Unmittelbarkeit des Internets haben und sie sollten vor allem aufs
Ganze gehen. Attraktiven Internet-Wahlkampf mit einer Mischung aus
Information, Orientierung, Interaktion und Unterhaltung kann man
nicht mit einer halben Hand machen.
Die deutschen Politiker haben im Internet einen langen Weg vor sich.
Vielleicht sind die anstehenden Wahlen ein Probelauf für twitternde
und gruschelnde Volksvertreter. Lohnen könnte sich dabei ein Blick in
die USA. Von Obama lernen heißt in diesem Fall, zumindest ein
bisschen siegen zu lernen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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