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Neue Westfälische: Barack Obama 100 Tage im Amt Eindrucksvoller Start MARKUS GÜNTHER, WASHINGTON

Geschrieben am 28-04-2009

Bielefeld (ots) - Ob 100 Tage ein guter Zeitpunkt für eine
Zwischenbilanz sind, darf man getrost bezweifeln. Für den ersten
Eindruck ist es zu spät, für nachhaltige Ergebnisse zu früh. Der
Bilanztermin für den US-Präsidenten folgt keiner politischen Logik,
sondern dem Zahlenspiel und dem Medienritual.
Zieht man dennoch Zwischenbilanz, fällt vor allem eins auf: Man hat
sich erstaunlich schnell an Barack Obama gewöhnt. Es schien ja so
schwer, sich die Zeit nach Bush vorzustellen, und noch schwerer, an
einen schwarzen Präsidenten zu glauben. Jetzt ist Obama total normal,
und allein das ist ein politischer und gedanklicher Fortschritt, der
über die USA selbst hinausreicht.
Viel schwieriger ist es, schon jetzt seine Politik zu beurteilen. Vor
allem sein Management der Wirtschaftskrise kann erst im Rückblick
bewertet werden. Waren die massive Intervention des Staates und die
radikale Verschuldung richtig? Wenn es damit gelingt, das Ruder
herumzureißen, hat Obama eine historische Heldentat vollbracht. Wenn
er die USA damit in die Hyperinflation stürzt, wird die
Weltwirtschaft noch über Jahrzehnte an den Folgen leiden. Das
Ergebnis lässt sich aus heutiger Sicht nicht absehen.
Im Schatten des Krisenmanagements hat Obama eine zweite
Herkulesaufgabe in Angriff genommen: die Aufarbeitung der Ära Bush.
Obamas konziliante Auftritte auf internationalen Gipfeln; seine
Ankündigung, das Guantanamo-Lager zu schließen; die Veröffentlichung
der geheimen CIA-Dokumente; das Folterverbot; die Signale an
Erzfeinde wie den Iran und Venezuela; die neue Militärstrategie, die
den Akzent vom Irak auf Afghanistan verlagert - all das ist Teil des
Neuanfangs, den Obama versprochen hat. Natürlich geht das manchen
nicht weit und schnell genug. Doch das Tempo und die
Entschlossenheit, mit der er die Bush-Politik demontiert, ist
eindrucksvoll.
Die Frage, ob Obama ein guter Präsident ist, ist sicher verfrüht, und
vielleicht ist sie auch einfach falsch gestellt. Der angeblich
mächtigste Mann der Welt - gerade das haben die dramatischen
Ereignisse der letzten Monate gezeigt - wird oft vom Geschehen
getrieben. Er kann nicht nach Belieben entscheiden und gestalten, er
muss aus den Möglichkeiten das Beste machen.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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