(Registrieren)

Südwest Presse: Kommentar zum Wahlrecht

Geschrieben am 15-04-2009

Ulm (ots) - Immer wenn Bundestagswahlen vor der Tür stehen, kommen
den Politikern regelmäßig gute Ideen. Dass man die Legislaturperioden
von vier auf fünf Jahre verlängern sollte, damit das Parlament mehr
Zeit für eine ausgeruhte Gesetzgebung hat. Dass Eltern für ihre
Kinder eine zusätzliche Stimme erhalten, um den Interessen
nachwachsender Generationen mehr Gewicht zu verleihen. Oder dass
Jugendliche schon mit 16 Jahren wählen dürfen, weil sie dann mündig
genug sind für die Demokratie und reif für politisches Engagement.
Über all das kann man sicher diskutieren. Nur sollten die Parteien
nicht den Eindruck erwecken, als ließe sich das Wahlrecht bis zum 27.
September noch in der einen oder anderen Richtung verändern. Das
hätte dem Parlament früher einfallen müssen. Schon die vom
Bundesverfassungsgericht angemahnte Abschaffung der Überhangmandate
steht in den Sternen, dazu sind die Positionen von SPD und Union zu
weit voneinander entfernt. Erst recht erscheinen andere Reformpläne
illusorisch, so vernünftig sie auch sein mögen.
Tatsächlich spricht ja einiges für eine Herabsetzung des Wahlalters
um zwei Jahre. Angesichts der demografischen Übermacht der Älteren
könnte der Politik wie der Gesellschaft eine Verjüngungskur nicht
schaden. Zu warnen ist aber vor einem rein taktischen Umgang mit
diesem Instrument. Wer die 16- und 17-Jährigen an die Wahlurnen
locken will, muss ihnen auch Angebote machen, mit denen diese
Generation etwas anfangen kann, personell und inhaltlich. Sonst
verpufft der Versuch, die Nachwuchsarbeit der Parteien zu beleben,
und die Politik sähe am Ende älter aus als zuvor.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

197335

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: So tun, als ob Ein unerquicklicher Europawahlkampf Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Es ist einer der gängigen Kalauer über die Europäische Union, dass sie keinerlei Aussicht hätte, Mitglied der Europäischen Union zu werden, und zwar mangels demokratischer Strukturen. Das ist es, was einen Europawahlkampf für Politiker und Wähler zu einer so unerquicklichen Veranstaltung macht. Beide Seiten wissen, dass bei einer solchen Wahl über nichts zu entscheiden ist. Nur dass die Politiker irgendwie versuchen müssen, den Bürgern vorzumachen, es wäre anders, das ist ihr Job. Bekanntlich ist mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Konjunkturprogrammen Halle (ots) - Das DIW hat Recht, wenn es vor überzogenen Hoffnungen auf staatliche Programme warnt. Wenn die Aufträge aus dem Ausland um 20, 40 oder mehr Prozent einbrechen, wird kein noch so großzügiges Konjunkturpaket den Absturz verhindern. Bestenfalls können einzelne Maßnahmen einigen Unternehmen Luft verschaffen. Dass Opel jetzt wieder für vier Monate über die notwendige Liquidität verfügt, hat auch mit dem Erfolg der Abwrackprämie zu tun. Allerdings liegt die Rechnung dafür noch nicht auf dem Tisch. Denn abgesehen von den Steuermilliarden, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Verfassungsdebatte Bielefeld (ots) - Längst nicht jeder in der SPD ist glücklich mit Gesine Schwan, der eigenen Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten. Das dürfte seit gestern mehr denn je gelten. Doch die Köhler-Konkurrentin hat mit dem, was sie zu der Debatte um unsere Verfassung gesagt hat, vollkommen Recht. Mit der Frage, ob das Grundgesetz auf Dauer für einen gesamtdeutschen Staat tauglich sei, hat SPD-Parteichef Franz Müntefering eine unsägliche Debatte entfacht. Dabei drohte gar die Wahrheit auf der Strecke zu bleiben. Schwan brachte es deshalb mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schweine-Patent Bielefeld (ots) - Forschungsfreiheit und Arbeitsplätze auf der einen - die Freiheit der Schöpfung auf der anderen Seite. Beim Protest der Bauern gegen ein bestimmtes Schweine-Patent geht es um mehr. Darf es ein Patent auf Tiere und Pflanzen geben? Nicht nur die Landwirte einschließlich all ihrer Interessenverbände sagen Nein. Kritiker und Demonstranten fürchten, dass Patentansprüche der Konzerne die Landwirtschaft weltweit in Abhängigkeit bringen können, die Lebensmittel noch teurer und die Hungerprobleme in der Welt größer werden. Bewiesen mehr...

  • WAZ: Was, bitte, ist die "DDR"? Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Das Wissen über die DDR ist bei Jugendlichen außerordentlich dürftig. Wenn nicht wenige 16-, 17-Jährige Adenauer für einen SED-Politiker halten und nur drei von zehn den Mauerbau der DDR zuordnen, und andere meinen, es seien die Alliierten oder Amerikaner gewesen, gilt Alarmstufe rot. Mehr Wissen ist nötig, und zwar nicht wegen bloßer Faktenhudelei. Wer nichts oder zu wenig über das Wesen des SED-Staates erfährt, hilft, eine Willkürherrschaft zu verklären. Und so verschieben sich dann leicht Maßstäbe in der Beurteilung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht